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Steigende Krankentage belasten deutsche Wirtschaft massiv: Ökonomen fordern Reformen

  • 2024 verursachten Krankentage wirtschaftliche Schäden von 227 Milliarden Euro.
  • Ökonomen fordern Reformen, um die steigenden Kosten zu bewältigen.

Die deutschen Krankentage verursachen 2024 wirtschaftliche Schäden von 227 Milliarden Euro. Davon entfallen 134 Milliarden Euro auf Produktionsausfälle. Die Bruttowertschöpfung sinkt entsprechend, was die wirtschaftliche Lage verschärft.

Im Durchschnitt war jede Erwerbsperson 20,8 Tage krank. Vor fünf Jahren lag dieser Wert bei 17,1 Tagen. Die Kosten pro Fehltag stiegen auf 152 Euro, 28 Euro mehr als 2019.

Muskel-Skelett-Erkrankungen sind mit 19,4 % die häufigste Ursache für Krankschreibungen. Atemwegserkrankungen folgen mit 18,2 %, psychische Erkrankungen mit 16,7 %.

Besonders betroffen sind der Öffentliche Dienst, das Gesundheits- und Sozialwesen sowie körperlich belastende Branchen. IT- und Kommunikationsberufe verzeichnen deutlich weniger Fehltage.

Die Lohnfortzahlungskosten stiegen 2024 auf 72,3 Milliarden Euro, ein Anstieg von über 26 % in fünf Jahren. Unternehmen und Sozialkassen stehen unter Druck.

Ökonom Bernd Raffelhüschen fordert drei unbezahlte Karenztage zu Beginn jeder Krankmeldung, um Fehlanreize zu korrigieren und missbräuchliche Kurzzeiterkrankungen zu reduzieren.

Der Vorschlag ist politisch umstritten. Kritiker warnen vor sozialen Ungleichheiten, während Befürworter ihn als notwendige Maßnahme zur Kosteneindämmung sehen.

Die Zahlen verdeutlichen: Krankheitsbedingte Fehlzeiten sind ein ernsthafter Standortfaktor. Ohne strukturelle Änderungen wird die wirtschaftliche Belastung weiter steigen. Politik und Unternehmen müssen handeln.

Quelle: Eulerpool Research Systems