Skip to content

Russlands Wirtschaft: Rubel dominiert erstmals den Außenhandel

  • Russlands Außenhandel wird erstmals mehrheitlich in Rubel abgewickelt, was einen bedeutenden Strukturwandel darstellt.
  • China und Indien sind zentrale Handelspartner, während westliche Sanktionen an Wirkung verlieren.

Seit dem Ukraine-Krieg hat sich Russlands Wirtschaft stark nach Asien orientiert. Im August wurde erstmals über die Hälfte des Außenhandels in Rubel abgewickelt, was selbst Experten überrascht.

Laut der Zentralbank lag der Rubelanteil bei 55,2 Prozent. Beim Export waren es 56,3 Prozent, beim Import 54,1 Prozent. Ökonom Wladislaw Inozemzew sieht darin einen beispiellosen Strukturwandel.

Die „Entwestlichung“ begann 2014 mit der Krim-Annexion. Seitdem versucht Moskau, den Dollar aus Finanzströmen zu verbannen. Nach dem Ukraine-Angriff beschleunigte sich die De-Dollarisierung.

2021 wurden 84,6 Prozent der Exporte und 67,6 Prozent der Importe in westlichen Währungen abgewickelt. Heute sind es nur noch 15 Prozent. Der Rest entfällt auf den Rubel und Währungen „freundlicher Staaten“.

Der chinesische Yuan hat den Dollar weitgehend ersetzt. China ist zur wirtschaftlichen Lebensader Russlands geworden: 40 Prozent der Importe stammen aus China, 30 Prozent der Exporte gehen dorthin.

Indien wird als Abnehmer russischen Erdöls immer wichtiger. Moskau verlagert seinen Handel systematisch nach Asien.

Für den Westen ist diese Entwicklung ein Warnsignal. Klassische Sanktionen zeigen immer weniger Wirkung. Asiatische Partner lassen sich kaum von Moskau abschneiden.

Ökonomen fordern einen Strategiewechsel: Statt Geld zu blockieren, sollten Anreize geschaffen werden, damit wohlhabende Russen das Land verlassen.

Russlands neue Handelsstatistik zeigt: Der ökonomische Bruch mit dem Westen ist Realität und schwer umkehrbar.

Quelle: Eulerpool Research Systems