Politische Zäsur in den Niederlanden: Kopf-an-Kopf-Rennen zwischen PVV und D66
- Die Niederlande erleben eine politische Neuausrichtung mit einem Kopf-an-Kopf-Rennen zwischen PVV und D66.
 - Die Regierungsbildung wird schwierig, da alle großen Parteien eine Zusammenarbeit mit Geert Wilders ablehnen.
 
Die Niederlande stehen vor einer politischen Neuausrichtung. Die rechtspopulistische PVV von Geert Wilders und die linksliberale D66 von Rob Jetten haben jeweils 26 Sitze im Parlament gewonnen. Dieses Ergebnis könnte die politische Landschaft des Landes nachhaltig verändern.
Für Geert Wilders ist das Ergebnis enttäuschend. Seine PVV, die zuletzt Teil einer kurzlebigen Rechtskoalition war, hat an Zustimmung verloren. Dennoch bleibt die PVV zweitstärkste Kraft und könnte bei den letzten Auszählungen noch die Führung übernehmen.
Die D66 verzeichnet einen bemerkenswerten Aufschwung und hat ihre Sitzzahl fast verdreifacht. Rob Jetten gilt nun als aussichtsreichster Kandidat für das Amt des Ministerpräsidenten, vorausgesetzt, ihm gelingt die Bildung einer stabilen Regierungsmehrheit.
Die Regierungsbildung wird schwierig. Nach Wilders' Bruch der letzten Koalition lehnen alle großen Parteien eine erneute Zusammenarbeit mit ihm ab. Die VVD kommt auf 22 Sitze, das rot-grüne Bündnis GroenLinks-PvdA auf 20 Mandate, gefolgt von den Christdemokraten mit 18.
Eine Überraschung des Wahlabends ist der Rücktritt von Frans Timmermans, Spitzenkandidat des GroenLinks-PvdA-Bündnisses. Nach dem enttäuschenden Ergebnis erklärte er seinen Rückzug. Timmermans war einst Vizepräsident der EU-Kommission und kehrte 2023 nach Den Haag zurück, um Premierminister zu werden.
Mit dem Patt zwischen D66 und PVV steht die Niederlande vor schwierigen Wochen. Ob Rob Jetten das Land aus der politischen Blockade führen kann oder ob Geert Wilders wieder Einfluss gewinnt, bleibt offen. Sicher ist nur: Das Ergebnis markiert das Ende alter Mehrheiten.