Novo Nordisk: Strategiewechsel und Machtkämpfe erschüttern dänischen Pharmariesen
- Novo Nordisk steht vor einem tiefgreifenden Umbruch durch Machtkämpfe und Strategiewechsel.
- Langfristig bleibt das Unternehmen interessant, trotz kurzfristiger Unsicherheiten und Kursverlusten.
Novo Nordisk, einst Europas Pharmastar, steht vor einem Umbruch. Ein Machtkampf zwischen Aufsichtsrat und Novo Foundation erschüttert die Führungsstrukturen. Mehr als die Hälfte des Boards tritt zurück, darunter Vorsitzender Helge Lund.
Der Konflikt dreht sich um die Strategie des Konzerns. Die Stiftung unterstützt den neuen CEO Maziar Mike Doustdar, der nach dem Rücktritt von Lars Fruergaard Jørgensen einen Sparkurs eingeschlagen hat. Geplant sind der Abbau von 9.000 Stellen und die Streichung von Forschungsprogrammen.
Der Strategiewechsel bedeutet eine Abkehr vom bisherigen Modell, das auf gesellschaftliche Verantwortung setzte. Nun stehen Profitabilität und Marktanteile im Fokus. In den USA kämpft Novo Nordisk mit Produktionsengpässen und wachsender Konkurrenz durch Eli Lilly.
Die Aktie spiegelt die Unsicherheit wider. Seit Jahresbeginn hat sie mehr als die Hälfte an Wert verloren und notiert bei rund 340 dänischen Kronen, weit unter dem Allzeithoch von über 1000 Kronen im Sommer 2024.
Trotz der Krise bleibt Novo Nordisk langfristig interessant. Zwölf von zwanzig Analysten empfehlen den Kauf oder ein Übergewichten. Das durchschnittliche Kursziel liegt bei 600 Kronen. Die Deutsche Bank und HSBC verweisen auf die starke Marktstellung im Bereich Adipositas und Diabetes.
Kurzfristig dürfte die Aktie volatil bleiben. Der Ausgang des Machtkampfs wird entscheidend sein, ob Novo Nordisk zu alter Stärke zurückfindet oder ein Lehrstück über verpasste Chancen wird.
 
                               
  
  
           
  
  
           
  
  
          