Nestlé in der Krise: Managementfehler und Absatzverluste belasten den Konzern
- Nestlé kämpft mit Absatzverlusten, Managementfehlern und einem drastischen Sparkurs.
- Der neue CEO Philipp Navratil plant den radikalsten Stellenabbau der Unternehmensgeschichte.
Der weltgrößte Nahrungsmittelkonzern Nestlé steht vor großen Herausforderungen. Absatzverluste, Managementfehler und ein drastischer Sparkurs setzen dem Unternehmen zu. Mitarbeitende und Investoren sind alarmiert, während die neue Führung vor einer Bewährungsprobe steht.
Ein interner Satz bringt die Lage auf den Punkt: „Wir sparen uns in den Werken zu Tode.“ Diese Kritik der Belegschaft zeigt das strategische Risiko auf. Nestlé plant, weltweit 16.000 Stellen abzubauen, was die Krise weiter verschärft.
Früher galt Nestlé als stabiler Fels der Konsumgüterindustrie. Doch Absatzrückgänge, Marktanteilsverluste und eine Nettoverschuldung von 60 Milliarden Franken belasten den Konzern. Marken wie Maggi und Kitkat verlieren an Strahlkraft.
Die Qualität der Produkte leidet unter Rezepturänderungen und Preiserhöhungen ohne kommunikative Begleitung. Drei CEOs in 13 Monaten verdeutlichen die Instabilität. Der neue CEO Philipp Navratil plant den radikalsten Stellenabbau der Unternehmensgeschichte.
Analysten kritisieren die Preiserhöhungsstrategie als überfällig, aber falsch umgesetzt. Kunden wandern ab, und die Innovationskraft des Unternehmens lässt nach. Wettbewerber setzen Trends, während Nestlé oft zu spät reagiert.
Strategische Fehlentscheidungen der letzten Jahre müssen teuer korrigiert werden. Analysten sprechen von „Portfolio-Ballast“. Nestlé verfügt jedoch über stille Reserven, wie die Beteiligung an L’Oréal, die zur Entschuldung genutzt werden könnte.
Der Konzern ist schwerfällig und bürokratisch geworden. Das neue Management greift zu einer Schocktherapie, die als Überreaktion wahrgenommen wird. Betriebsräte fordern, dass das Management Verantwortung übernimmt.
Analysten betonen, dass Nestlé kein Sanierungsfall ist. Die Marge liegt über 16 Prozent, und der Free Cashflow ist stark. Doch die Geduld der Investoren ist begrenzt, und die Aktie liegt 40 Prozent unter dem Höchststand.
Der neue CEO muss Kosten senken, das Sortiment straffen und die Qualität erhöhen. Die Frage bleibt, ob Nestlé zur alten Stärke zurückfinden kann oder vor einer Identitätskrise steht.
Der Weg aus der Krise führt über die Erkenntnis, dass ein Weltkonzern nur so gut ist wie seine Produkte und die Menschen, die sie herstellen. Die Mitarbeiter fordern Mitbestimmung, während der neue CEO auf Härte setzt.