Mindestlohnerhöhung auf €14,60 bis 2027: Spannungen in der Ampelkoalition trotz Zustimmung
- Die Mindestlohnkommission beschließt Erhöhung auf €14,60 bis 2027, unter dem Koalitionsziel von €15 bis 2026.
- Spannungen in der Ampelkoalition, aber Zustimmung von Gewerkschaften und Arbeitgebern.
Die Mindestlohnkommission hat eine zweistufige Erhöhung des Mindestlohns in Deutschland beschlossen. Bis 2027 soll dieser auf €14,60 steigen, was unter dem Koalitionsziel von €15 bis 2026 liegt und Spannungen in der Ampelkoalition verursacht.
Rund sechs Millionen Beschäftigte im Niedriglohnbereich sind betroffen. Der Deutsche Gewerkschaftsbund (DGB) lobt das Ergebnis als konstruktiv. DGB-Vorstandsmitglied Stefan Körzell betont, dass der zusätzliche Lohn die Konjunktur beleben wird.
Der linke Flügel der SPD kritisiert die schrittweise Erhöhung. Arbeitsministerin Baerbel Bas sieht die Entscheidung als Zeichen funktionierender Sozialpartnerschaft. Die Gewerkschaften und Arbeitgeber haben eine verlässliche Lösung gefunden.
Der Bundesverband der Deutschen Arbeitgeber (BDA) zeigt sich zufrieden, warnt jedoch vor wirtschaftlichen Belastungen. Hauptgeschäftsführer Steffen Kampeter kritisiert den politischen Druck und nennt die SPD-Forderung nach €15 ab 2025 „Voodoo-Ökonomie“.
Die CDU/CSU-Fraktion begrüßt den Beschluss. Fraktionschef Jens Spahn betont, dass die Tarifpartner die wirtschaftliche Lage besser einschätzen können als die Politik. Dies sei eine gute Nachricht für Beschäftigte und das Land.
Die Bundesregierung muss den Vorschlag der Mindestlohnkommission umsetzen. Trotz Enttäuschung in Teilen der SPD-Basis bleibt der politische Spielraum gering.