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Medikamentenengpässe in Deutschland: Ursachen und Lösungen

  • Deutschland kämpft mit Engpässen bei rund 500 Medikamenten, darunter wichtige Präparate.
  • Ursachen sind Kostendruck, Produktionsverlagerung und ineffiziente Logistik.

In Deutschland fehlen erneut rund 500 Medikamente, darunter wichtige Präparate wie Antibiotika für Kinder und Asthmamittel. Apothekerpräsident Thomas Preis warnt vor einer schlechten Vorbereitung auf den Winter.

Die Produktion vieler Wirkstoffe lohnt sich in Deutschland kaum noch. Rabattverträge der Krankenkassen führen dazu, dass Hersteller nur wenig verdienen. Viele Firmen verlagern die Produktion nach China oder Indien, was bei Problemen dort zu Engpässen führt.

Ein vor zwei Jahren verabschiedetes Gesetz sollte Preisdruck und Engpässe mindern, doch die Erfolge sind begrenzt. Experten betonen, dass nicht jeder Engpass eine Versorgungslücke bedeutet, aber die Warnsignale nehmen zu.

Auch Ineffizienz im Verteilungssystem trägt zu den Engpässen bei. Laut Redcare-Pharmacy-Chef Olaf Heinrich gibt es in Deutschland zu viele Lager und zu wenig Transparenz. Medikamente sind oft verfügbar, aber nicht dort, wo sie gebraucht werden.

Vier Großhändler dominieren den Markt, betonen jedoch, dass sie über 100 Standorte und zusätzliche Vorräte verfügen. Trotzdem kommt es regional immer wieder zu Engpässen.

Versandapotheken setzen auf zentralisierte Lager, während klassische Apotheken auf ihr dichtes Netz und direkten Kontakt zu Großhändlern setzen. Beide Ansätze haben laut Sempora-Berater Ulrich Zander Vorteile.

Das Problem der Medikamentenengpässe ist komplex und selbstverschuldet. Kostendruck, Produktionsverlagerung und Logistikchaos greifen ineinander. Ohne strategische Neuaufstellung bei Preisbildung, Bevorratung und Lieferketten bleibt die Lage angespannt.

Quelle: Eulerpool Research Systems