Mahle am Scheideweg: Herausforderungen und Chancen im Wandel der Automobilindustrie
- Mahle kämpft mit dem Übergang von Verbrennerkomponenten zu Elektromobilität und plant drastische Einsparungen.
- Die Zukunft des Unternehmens hängt von der Entwicklung neuer, verkaufsfähiger Produkte ab.
Deutschlands Autozulieferer stehen vor einem historischen Wendepunkt. Mahle, ein führender Zulieferer, kämpft mit dem Übergang von Verbrennerkomponenten zu Elektromobilität. Die Belegschaft fordert neue Produkte, um den Standort Mühlacker zu sichern.
Mahle befindet sich im Spannungsfeld zwischen der alten und neuen Autowelt. Das margenträchtige Geschäft mit Verbrennerkomponenten trägt die Bilanz, während der Aufbau neuer Felder wie Thermomanagement und E-Mobilität bislang ohne Ertrag bleibt.
Der Konzern plant drastische Einsparungen: 150 Millionen Euro und 1000 Stellen sollen bis 2026 wegfallen. Gleichzeitig könnte Europa das Verbrennerverbot lockern, was Mahle kurzfristig helfen, aber langfristig neue Produkte erfordern würde.
Die Unsicherheit ist groß, da 90 Prozent der Produkte in Mühlacker vom Verbrenner abhängen. Die Beschäftigungssicherung läuft Ende 2026 aus, und die Nachfrage nach Verbrennerteilen sinkt trotz globaler Restmärkte.
Mahle sieht Thermosysteme als neue Ertragsbasis, doch die Nachfrage stockt. Produkte für Elektroautos sind derzeit Verlustgeschäfte, was die Zukunft des Unternehmens gefährdet.
Nach der Trennung von Bereichschefin Jumana Al-Sibai übernimmt Martin Wellhöffer die Verantwortung. Wie er die Sparziele und Neuaufstellung verbinden will, bleibt offen. Mahle braucht Tempo und ein klares Konzept für verkaufsfähige Produkte.
Mahles Konflikt spiegelt das Dilemma vieler Zulieferer wider: Die alte Welt bröckelt, die neue ist wirtschaftlich ungewiss. Die EU diskutiert über den Verbrenner, die Nachfrage nach E-Autos schwankt, und globale Konkurrenz drückt die Margen.
Die Betriebsrätin aus Mühlacker bringt es auf den Punkt: Ohne neue Produkte gibt es keine Zukunft. Dies wird entscheiden, wer in der deutschen Autozuliefererlandschaft bleibt und wer verschwindet.