LVMH-Tochter unter Aufsicht: Arbeitsbedingungen bei chinesischen Zulieferern in Italien kritisiert
- Ein Gericht in Mailand hat eine LVMH-Tochter wegen schlechter Arbeitsbedingungen unter Aufsicht gestellt.
- Die Arbeiter mussten in den Fabriken schlafen und standen rund um die Uhr zur Verfügung.
Ein Gericht in Mailand hat eine Tochterfirma von LVMH unter Aufsicht gestellt. Der Luxusmode-Konzern soll Aufträge an chinesische Firmen vergeben haben, die Arbeiter unter schlechten Bedingungen beschäftigten.
Die Arbeiter mussten in den Fabriken schlafen und standen rund um die Uhr zur Verfügung. Zwei der Arbeiter waren illegal eingewandert, sieben weitere hatten keine gültigen Arbeitsdokumente.
Die Sicherheitsvorrichtungen der Maschinen wurden entfernt, um die Produktion zu beschleunigen. Dies führte zu extrem niedrigen Produktionskosten, sodass Dior nur 53 Euro für die Herstellung einer Handtasche zahlte, die dann für 2600 Euro verkauft wurde.
Der Luxusgüterkonzern LVMH hat sich bisher nicht zu den Vorwürfen geäußert. Die Aktien des Konzerns fielen am Dienstag um 1,6 Prozent.
In den letzten Jahren sind die Lieferketten der Luxusindustrie verstärkt unter die Lupe genommen worden. Italien ist die Heimat Tausender kleiner Hersteller, die etwa die Hälfte der weltweiten Luxusgüterproduktion abdecken.