Italienische Wettbewerbshüter verhängen Millionenstrafe gegen Apple wegen Datenschutzfunktion ATT
- Italien verhängt 98,6 Millionen Euro Strafe gegen Apple wegen ATT.
- Apple plant Berufung, bleibt operativ stark und profitabel.
Die italienische Wettbewerbsbehörde AGCM hat Apple mit einer Geldstrafe von 98,6 Millionen Euro belegt. Grund ist die Datenschutzfunktion „App Tracking Transparency“ (ATT), die laut Behörde den Wettbewerb im App Store verzerrt.
Die Regulierer kritisieren das Prinzip der „doppelten Zustimmung“, das App-Entwickler benachteiligt. Nutzer müssen sowohl über Apples ATT-Fenster als auch über DSGVO-konforme Abfragen um Erlaubnis gebeten werden.
Apple widerspricht der Entscheidung und betont, dass ATT dem Schutz der Nutzer dient. Der Konzern hat angekündigt, gegen das Urteil Berufung einzulegen.
Der italienische Beschluss ist Teil einer Serie von Verfahren gegen Apple in Europa. Frankreich und die Europäische Kommission haben bereits ähnliche Strafen verhängt.
Finanzielle Auswirkungen sind für Apple bisher gering. Die Strafe entspricht weniger als 0,03 Prozent des Jahresumsatzes. Das operative Geschäft bleibt stark, trotz leichter Kursverluste der Aktie.
Apple wird am 29. Januar 2026 die Zahlen für das Weihnachtsquartal vorlegen. Erwartet wird ein Gewinn je Aktie von 2,67 US-Dollar, mehr als im Vorjahr.
Apple muss innerhalb von 90 Tagen Anpassungen an den beanstandeten Praktiken vorlegen. Das Berufungsverfahren könnte sich bis 2026 hinziehen.
Für Investoren bleibt die Lage zweigeteilt: Kurzfristig herrscht Unsicherheit, langfristig bleibt Apple ein profitables und widerstandsfähiges Unternehmen im Technologiesektor.