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Großtransaktionen stabilisieren M&A-Markt trotz geopolitischer Unsicherheiten

  • Weltweite M&A-Deals auf tiefstem Stand seit 2015, ausgenommen 2020.
  • Großtransaktionen stabilisieren das Volumen trotz geopolitischer Unsicherheiten.

Im zweiten Quartal fiel die Zahl der angekündigten Fusionen und Übernahmen weltweit auf den tiefsten Stand seit 2015, ausgenommen das Jahr 2020. Laut der London Stock Exchange Group wurden rund 10.900 Deals angekündigt, etwa 1.250 weniger als im Vorjahreszeitraum.

Private-Equity-Transaktionen gingen deutlich zurück, von 2.500 im ersten Quartal auf 1.850 im zweiten. Gründe sind Unsicherheiten bei Bewertung, Finanzierung und makroökonomischem Ausblick. Ein starker US-Dollar, volatile Inflationserwartungen und geopolitische Spannungen verstärken die Zurückhaltung institutioneller Käufer.

Das Transaktionsvolumen blieb mit 969 Milliarden Dollar stabil, dank großvolumiger Übernahmen wie Cox' 35-Milliarden-Dollar-Übernahme von Charter Communications und Toyotas 33-Milliarden-Dollar-Rückzug seiner größten Tochtergesellschaft.

Jim Langston von Paul Weiss erklärt, dass Unternehmen in diesem Umfeld nur mit klarem strategischem Hebel auf M&A setzen. Das Risiko muss durch echten Impact gerechtfertigt sein.

Mittelgroße Transaktionen bleiben aus. Nach anfänglichem Optimismus kehrte schnell Vorsicht ein. Selbst geplante Take-Privates und Carve-Outs sind hochgradig strukturiert, mit Earn-out-Klauseln und gestreckten Zahlungsmodellen.

Mehr Deals entfallen auf börsennotierte Unternehmen und Ausgliederungen von nicht zum Kerngeschäft zählenden Bereichen. Beispiele sind KKRs Übernahme von Spectris und der Verkaufsprozess für BPs Schmierstoffsparte Castrol.

Trotz der Flaute herrscht verhaltener Optimismus. Oliver Smith von Davis Polk zieht Parallelen zur Frühphase der Pandemie, als ein beachtlicher Nachholeffekt einsetzte. Ein ähnliches Momentum könnte nun entstehen.

Quelle: Eulerpool Research Systems