Grifols von Betrugsvorwürfen erschüttert: Möglicher Börsenrückzug in Betracht gezogen
- Grifols prüft Rückzug von der Börse nach Betrugsvorwürfen.
- Aktienkurs stürzte um 37 Prozent nach Vorwürfen von Gotham City Research.
Der spanische Arzneimittelhersteller Grifols, mit einem Marktwert von 6 Milliarden Euro, prüft gemeinsam mit Brookfield aus Kanada einen Rückzug von der Börse. Dies geschieht nach Betrugsvorwürfen Anfang des Jahres.
Die spanische Marktaufsichtsbehörde setzte den Handel mit Grifols-Aktien aus. Grund dafür ist die Anfrage der Grifols-Familie und Brookfield, Zugang zu den Unternehmensbüchern für eine Due Diligence im Zusammenhang mit einer möglichen Übernahme zu erhalten.
Im Januar erlitten die in Madrid gelisteten Grifols-Aktien einen Kurssturz. Gotham City Research beschuldigte das Unternehmen, Schulden und Gewinne durch Transaktionen mit einem verbundenen Unternehmen manipuliert zu haben.
Grifols wies die Vorwürfe als „falsche Informationen und Spekulationen“ zurück. Die Anschuldigungen führten jedoch zu einem erheblichen Wertverlust der Aktien, die immer noch 37 Prozent unter dem Kursniveau vor dem Bericht von Gotham City notieren.
Brookfield erklärte, dass es explorative Gespräche mit bestimmten Grifols-Aktionären über ein mögliches gemeinsames Übernahmeangebot geführt habe. Grifols konnte bisher die Zweifel der Investoren nicht zerstreuen, trotz der Ernennung eines neuen CEOs, Nacho Abia.
Grifols erklärte, dass es unklar sei, ob eine Übernahme stattfinden wird und unter welchen Bedingungen. Das Unternehmen stellt Arzneimittel aus Blutplasma her und hat eine starke Präsenz in den USA, die drei Fünftel des Umsatzes ausmachen.
Die Vorwürfe von Gotham City konzentrierten sich auf den Verkauf von zwei Unternehmen an Scranton Enterprises. Gotham City behauptete, Grifols habe weiterhin Gewinne aus diesen Einheiten in seinen Abschlüssen ausgewiesen und bezeichnete die Bilanzierungsmethode als „wesentlich irreführend und falsch“.
