Goldpreis erreicht neues Rekordhoch: Geopolitische Spannungen und geldpolitische Erwartungen treiben den Anstieg
- Goldpreis erreicht mit 4.420 US-Dollar ein neues Rekordhoch.
- Geopolitische Spannungen und geldpolitische Erwartungen treiben den Anstieg.
Zum 51. Mal in diesem Jahr hat Gold ein neues Rekordhoch erreicht. Am Montagmorgen stieg der Preis für eine Feinunze auf 4.420 US-Dollar. Der Preisanstieg resultiert aus geldpolitischen Erwartungen, Vertrauensverlusten und geopolitischen Risiken.
Neue US-Konjunkturdaten deuten auf weitere Zinssenkungen hin. Die Inflation in den USA lag im November bei 2,7 Prozent, niedriger als erwartet. Gleichzeitig zeigen Arbeitsmarktdaten eine Abkühlung, was der Federal Reserve mehr Spielraum für Zinssenkungen gibt.
Gold profitiert traditionell von sinkenden Zinsen, da es keine laufenden Erträge abwirft und in Niedrigzinsphasen gegenüber Anleihen an Attraktivität gewinnt. Der Zusammenhang zwischen Anleiherenditen und Gold hat sich jedoch gelockert.
Das wachsende Misstrauen gegenüber Staatsanleihen, insbesondere wegen der steigenden US-Verschuldung, treibt den Goldpreis. Auch das Vertrauen in den US-Dollar schwindet, da Präsident Trump Druck auf die Notenbank ausübt, um niedrige Zinsen zu erreichen.
Geopolitische Spannungen, wie die zwischen den USA und Venezuela, erhöhen die Nachfrage nach sicheren Häfen. Eine Umfrage zeigt, dass Geopolitik für viele Anleger der wichtigste Treiber des Goldpreises ist. Für 2026 wird ein Preis von 5.136 US-Dollar je Unze erwartet.
Banken und Analysten bleiben optimistisch. Die Commerzbank hält Preise von 4.400 Dollar für realistisch, die UBS sieht Gold bei 4.500 Dollar. Nitesh Shah von WisdomTree rechnet mit 4.530 Dollar je Unze.
Es gibt jedoch auch Warnungen vor kurzfristigen Rücksetzern. Die Rally gilt als technisch überhitzt. Heraeus erwartet für 2026 eine Preisspanne zwischen 3.750 und 5.000 Dollar je Unze.
Gold profitiert derzeit von geldpolitischer Lockerung, strukturellem Misstrauen gegenüber Staatsfinanzen und geopolitischen Spannungen. Der Sprung über 4.400 Dollar markiert einen historischen Meilenstein, erhöht aber das Risiko von Korrekturen. Gold bleibt Absicherung und Spekulationsobjekt zugleich.