Skip to content

Goldpreis auf Rekordhoch: Unsicherheit treibt Anleger in das Edelmetall

  • Goldpreis erreicht erstmals 3900 Dollar je Unze, angetrieben durch Unsicherheiten.
  • Analysten und Banken prognostizieren weiter steigende Preise bis 2026.

Der Goldpreis hat seit Jahresbeginn über 50 Prozent zugelegt und erstmals die Marke von 3900 Dollar je Unze überschritten. Analysten sehen darin den Beginn einer historischen Rally, angetrieben durch Misstrauen gegenüber dem Dollar und geopolitische Unsicherheiten.

US-Staatsanleihen galten lange als sicherer Hafen, doch hohe Verschuldung und politische Blockaden lassen Investoren umdenken. Gold, das nicht beliebig vermehrt werden kann, wird in unsicheren Zeiten zunehmend attraktiv, erklärt John Reade vom World Gold Council.

Goldman Sachs prognostiziert, dass eine minimale Umschichtung von US-Anleihen den Goldpreis auf 5000 Dollar treiben könnte. Große Anleger reagieren bereits: Im laufenden Monat flossen fast 100 Tonnen Gold in ETFs, zwei Drittel davon in den USA.

Traditionelle Zusammenhänge zwischen Zinsen und Goldpreis lösen sich auf. Trotz hoher Renditen bei US-Anleihen bleibt der Goldpreis auf Rekordkurs. Fondsmanager Ronald Stöferle beobachtet, dass Gold Anleihen Marktanteile im Portfolio wegnimmt.

Die klassische 60/40-Anlagestrategie gerät ins Wanken. Morgan Stanley empfiehlt nun eine Aufteilung von 60 Prozent Aktien, 20 Prozent Anleihen und 20 Prozent Gold. Andere Experten raten sogar zu einem Viertel Goldanteil im Portfolio.

US-Präsident Donald Trump übt Druck auf die Federal Reserve aus, um niedrigere Zinsen durchzusetzen. Dies erinnert an die 1970er-Jahre, als politische Einflussnahme auf die Geldpolitik zu einer Goldrally führte. Der inflationsbereinigte Höchststand von 1980 wurde nun übertroffen.

Die aktuelle Situation ähnelt jener Zeit: steigende Staatsausgaben, politische Einflussversuche und ein schwächelnder Dollar. Anleger fürchten um die Unabhängigkeit der Fed und flüchten in Gold.

Experten glauben, dass der Dollar in einen langfristigen Bärenmarkt übergeht. Strafzölle und protektionistische Maßnahmen könnten seine Kaufkraft schwächen. Stagflationäre Tendenzen bieten ein Umfeld, in dem Gold traditionell glänzt.

Banken wie die Deutsche Bank und UBS haben ihre Prognosen nach oben angepasst und rechnen bis 2026 mit Preisen zwischen 3900 und 4000 Dollar pro Unze. Viele Analysten halten noch höhere Werte für möglich. Der Bullenmarkt bei Gold könnte gerade erst begonnen haben.

Quelle: Eulerpool Research Systems