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Gerichtsurteil gegen Soravia-Manager: Wendepunkt im Immobilienskandal?

  • Ein Gericht verurteilt Soravia-Manager zu Schadenersatz, was Signalwirkung für tausende Anleger haben könnte.
  • Der Fall stellt den Umgang des Fonds mit Anlegergeldern infrage und könnte eine Prozesswelle auslösen.

Ein Stuttgarter Gericht hat den ehemaligen Finanzchef des Baukonzerns Soravia, Peter Steurer, zu Schadenersatz verurteilt. Dies könnte für bis zu 6000 deutsche Anleger ein entscheidender Wendepunkt in einem der größten Immobilienskandale der letzten Jahre sein.

Steurer muss einem Anleger 9000 Euro plus Zinsen zahlen. Das Urteil könnte Signalwirkung für tausende weitere Betroffene haben, die insgesamt bis zu 275 Millionen Euro in Produkte der One Group investiert hatten.

Im Zentrum des Falls steht der Fonds „ProReal Europa 10“. Der Fonds sollte ein diversifiziertes Immobilienportfolio aufbauen, doch alle Gelder waren bereits an die SC Finance Four (SCFF) gebunden, was das Blindpool-Konzept zerstörte.

Die SCFF diente zur Finanzierung von Soravia-Baustellen. Die Richter kritisierten das „extreme Klumpenrisiko“ und den fehlenden Einfluss der Fondsgesellschaft auf die Mittelverwendung.

Steurers Anwälte argumentierten, das Darlehen habe Risiken breiter verteilt. Das Gericht blieb unbeeindruckt, da die SCFF später insolvent ging.

Anlegeranwalt Lutz Tiedemann spricht von einem „Mega-Urteil“. Rund 6000 Investoren könnten nun prüfen, ob sie ebenfalls Anspruch auf Schadenersatz haben.

Mehrere Klagen sind vorbereitet. Sollte das Urteil in höheren Instanzen Bestand haben, droht Soravia eine Prozesswelle.

Soravia kämpft mit Problemen in Deutschland. Bauprojekte scheiterten, Finanzierungen platzten, und Vertragsstrafen liefen auf. Die One Group stoppte Zinszahlungen an Investoren.

Die SCFF ging in Eigenverwaltung, und das investierte Geld gilt als nahezu verloren. Steurer verließ den Konzern 2024 „einvernehmlich“.

Das Urteil stellt den Umgang des Fonds mit Anlegergeldern infrage. Entscheidend ist, ob der Blindpool-Charakter vor Anlegerinvestitionen abgeschafft wurde.

Für Soravia ist der Fall sensibel. Für Anleger bietet sich ein möglicher Weg, ihr Geld zurückzuerhalten.

Steurers Anwälte wollen in Berufung gehen. Auch Soravia prüft das Urteil.

Der Anfang ist gemacht, und es könnte für Soravia unangenehmer werden, bevor es besser wird.

Quelle: Eulerpool Research Systems