Ford ändert Elektroauto-Strategie: Fokus auf Hybrid- und Verbrennermodelle
- Ford ändert seine Elektroauto-Strategie und fokussiert sich auf Hybrid- und Verbrennermodelle.
- Die Neuausrichtung führt zu Abschreibungen von 19,5 Milliarden US-Dollar und Stellenstreichungen.
Ford verabschiedet sich von seiner bisherigen Elektroauto-Strategie. Der US-Autokonzern streicht mehrere E-Modelle und fokussiert sich auf Verbrenner- und Hybridfahrzeuge. Dies führt zu milliardenschweren Abschreibungen aufgrund schwächelnder Nachfrage und fehlender Profitabilität großer E-Fahrzeuge.
Der traditionsreiche Autobauer aus Dearborn vollzieht einen deutlichen Kurswechsel. Statt weiter in große, rein elektrische Fahrzeuge zu investieren, setzt Ford künftig stärker auf Verbrenner- und Hybridmodelle. Investitionen fließen in Geschäftsbereiche mit höheren Renditeaussichten.
Die Neuausrichtung betrifft prominente Projekte. Die Produktion des elektrischen Pick-ups F-150 Lightning wird eingestellt. Eine Hybridvariante mit Range Extender soll folgen. Auch der geplante elektrische Truck T3 und verschiedene elektrische Nutzfahrzeuge werden nicht weiterverfolgt.
Der F-150 Lightning galt bei seiner Markteinführung 2022 als Erfolg. Rund 200.000 Vorbestellungen sorgten für Optimismus. Die Nachfrage kühlte sich jedoch ab. Ford verabschiedet sich von der zweiten Generation großvolumiger Elektrofahrzeuge. Ab 2027 sollen kleinere, preislich attraktivere E-Modelle folgen.
Die strategische Kehrtwende hat erhebliche finanzielle Auswirkungen. Ford plant Abschreibungen von 19,5 Milliarden US-Dollar, überwiegend im vierten Quartal. 8,5 Milliarden entfallen auf eingestellte Elektrofahrzeugprogramme. Weitere sechs Milliarden resultieren aus der Auflösung eines Batterie-Joint-Ventures mit SK On.
Kurzfristig kommt es zu Stellenstreichungen in einem Batteriewerk in Kentucky. Mittel- bis langfristig plant Ford, neue Arbeitsplätze in der Produktion von Verbrenner- und Hybridfahrzeugen zu schaffen. Ford hob die Prognose für den bereinigten operativen Gewinn 2025 auf rund sieben Milliarden Dollar an.
Fords Strategiewechsel steht exemplarisch für eine breitere Bewegung in der US-Autoindustrie. Die Nachfrage nach Elektrofahrzeugen ist zurückgegangen, insbesondere nach dem Auslaufen einer Steuervergünstigung. Die Regierung unter Präsident Trump hat Förderprogramme zurückgefahren und Umweltauflagen gelockert.
Mit der Neuausrichtung reagiert Ford auf veränderte politische Rahmenbedingungen und die wirtschaftliche Realität des Marktes. Die Profitabilität wird vor technologische Ambitionen gestellt.