Eutelsat profitiert von milliardenschwerem Militärdeal mit Frankreich
- Eutelsat erhält durch einen Vertrag mit der französischen Armee einen finanziellen Schub.
- Der Vertrag stärkt Europas technologische Souveränität und Eutelsats Position im Satellitenmarkt.
Der angeschlagene Satellitenbetreiber Eutelsat erhält durch einen neuen Vertrag mit der französischen Armee einen wichtigen finanziellen Schub. Der Vertrag, der im Rahmen eines Kommunikationsprogramms des Verteidigungsministeriums geschlossen wurde, könnte ein Volumen von bis zu einer Milliarde Euro erreichen.
Die Vereinbarung wurde auf der Pariser Luftfahrtmesse bekannt gegeben und stärkt Eutelsats Position in der europäischen Satellitentechnologie. Die Aktie des Unternehmens stieg daraufhin um 11 Prozent. Der Vertrag ermöglicht der Armee den Zugriff auf das OneWeb-Satellitennetzwerk.
OneWeb, mehrheitlich im Besitz von Eutelsat, betreibt die zweitgrößte LEO-Satellitenkonstellation weltweit. Ein Großteil der Flotte muss jedoch ersetzt werden. Eutelsat plant zudem den Einstieg in das EU-geförderte Iris²-Programm, das sicherheitsrelevante Anwendungen unterstützt.
Der Vertrag signalisiert Frankreichs Bestreben, sich von außereuropäischen Anbietern wie Starlink unabhängiger zu machen. Eutelsat wird als zentraler Akteur für Europas technologische Souveränität positioniert. Iris² gilt als Schlüsselelement für die Unabhängigkeit Europas.
Eutelsat-CEO Jean-François Fallacher betont die Bedeutung von LEO-Kapazitäten für militärische Anforderungen. Das Verteidigungsministerium plant, die Sicherheit und Funktionalität des OneWeb-Systems zu verbessern, um es für militärische Anwendungen nutzbar zu machen.
Die Kapitalstruktur von Eutelsat ist europäisch geprägt. Neben der französischen Staatsholding sind die britische Regierung und Bharti Global aus Indien bedeutende Anteilseigner. Beide Partner beteiligten sich 2020 an der Rettung von OneWeb. Auch CMA CGM gehört zu den Großaktionären.