EU lockert Verbrenner-Aus: Vorteile für deutsche Autohersteller
- Die EU lockert das Verbrenner-Aus ab 2035, was deutsche Hersteller begünstigt.
- Plug-in-Hybride boomen, sind aber umstritten wegen höherem CO₂-Ausstoß.
Die EU hat ihre Pläne für das Verbrenner-Aus ab 2035 gelockert. Plug-in-Hybride, Range Extender und Verbrenner mit Biokraftstoffen bleiben erlaubt. Dies begünstigt deutsche Hersteller wie Mercedes, BMW und Volkswagen, die einen großen Marktanteil bei Plug-in-Hybriden halten.
Der schleppende Fortschritt der Elektromobilität ist der Grund für die Lockerung. Nur 17 Prozent der EU-Neuwagen sind rein elektrisch. EU-Verkehrskommissar Apostolos Tzitzikostas betont die Notwendigkeit eines wirtschaftlich tragfähigen Übergangs.
Die Autoindustrie fordert seit Monaten Flexibilität. Hohe Kosten, nachlassende Nachfrage und Preisdruck aus China belasten. Die Bundesregierung unterstützt die Lockerung. Kanzler Friedrich Merz fordert die Zulassung hocheffizienter Verbrenner ab 2035.
Plug-in-Hybride erleben einen Boom mit fast 800.000 Verkäufen in zehn Monaten, ein Plus von 30 Prozent. Reine Stromer legten um 25 Prozent zu. Verbrenner verlieren Marktanteile, bleiben aber mit fünf Millionen Einheiten das Rückgrat des Marktes.
Plug-ins bieten Vorteile: geringerer Verbrauch, größere Reichweite, weniger Ladeangst. In Deutschland gibt es steuerliche Vergünstigungen. Für Autobauer sind sie wichtig, um CO₂-Flottengrenzwerte einzuhalten.
Umweltorganisationen sind skeptisch. Viele Plug-in-Hybride werden kaum geladen und verbrauchen mehr Sprit als angegeben. Laut ICCT stoßen sie über ihren Lebenszyklus mehr CO₂ aus als Elektroautos.
Die EU diskutiert strengere Regeln. Die Kommission wollte das Paket am 10. Dezember vorstellen, erwartet aber Verzögerungen. Die Branche drängt auf Klarheit für Modellentscheidungen der nächsten Dekade.
Mercedes verkauft die meisten Plug-in-Hybride in Europa. BMW erzielt 18 Prozent seines Absatzes mit Plug-ins, vor allem im SUV-Segment. Volkswagen verzeichnet ein Comeback mit 90.000 verkauften Plug-ins, ein Plus von 280 Prozent.
Hybridtechnik bleibt teuer: doppelte Antriebe, mehr Bauteile, komplexere Produktion. Experten sehen Plug-ins als Übergangslösung. Langfristig müssen Hersteller ihre Position bei Elektroautos stärken.
BMW erwägt den Einsatz von Range Extendern für große Modelle. Audi denkt ebenfalls darüber nach. In China ist diese Technik weit verbreitet und wird zunehmend exportiert.
Um die Elektromobilität voranzubringen, plant Brüssel schärfere Flottenquoten. Eine Studie zeigt, dass höhere E-Auto-Ziele für Unternehmensflotten bis 2030 rund 1,2 Millionen zusätzliche E-Auto-Verkäufe in Europa auslösen könnten.