Dramatischer Anstieg der Start-up-Pleiten in den USA trotz KI-Boom
- Die Zahl der Start-up-Pleiten in den USA ist um 60 Prozent gestiegen.
- Der Rückgang der VC-Investitionen und die Pleite der Silicon Valley Bank verschärfen die Situation.
Die Zahl der Start-up-Pleiten in den USA ist trotz eines Investitionsbooms in Künstliche Intelligenz drastisch gestiegen. Dies gefährdet Millionen von Arbeitsplätzen und die Gesamtwirtschaft.
Im vergangenen Jahr stieg die Zahl der Pleiten unter US-Start-ups um 60 Prozent. Dies betrifft vor allem risikokapitalfinanzierte Unternehmen und könnte weitreichende wirtschaftliche Auswirkungen haben.
Laut Carta, einem Dienstleister für private Unternehmen, meldeten im ersten Quartal dieses Jahres 254 Kunden Insolvenz an. Dies ist mehr als das Siebenfache der Pleitenrate von 2019.
Zu den prominenten Opfern zählen das Finanztechnologieunternehmen Tally, die Live-Streaming-Plattform Caffeine, das Gesundheits-Start-up Olive und das Transportunternehmen Convoy.
Der Anstieg der Insolvenzen ist eine Folge des Rückgangs der VC-Investitionen seit dem Zinsanstieg 2022. Die Pleite der Silicon Valley Bank hat die Situation zusätzlich verschärft.
Healy Jones von Kruze Consulting betont, dass viele Start-ups in den Boomjahren 2021-2022 ungewöhnlich hohe Beträge aufgenommen haben, was die aktuellen Probleme verschärft.
Laut Morgan Stanley arbeiteten im vergangenen Jahr etwa 4 Millionen Menschen in von Risikokapital unterstützten Unternehmen. Die Bank warnt vor negativen Auswirkungen auf die gesamte Wirtschaft.
Peter Walker von Carta sieht eine große Lücke zwischen erfolgreichen Start-ups und jenen in Schwierigkeiten. Besonders betroffen sind Unternehmen in weniger attraktiven Sektoren.
Jones fügt hinzu, dass die wenigen Start-ups, die in diesem Jahr eine zweite Finanzierungsrunde abschließen konnten, ein durchschnittliches jährliches Umsatzwachstum von 600 Prozent aufweisen.
Der Mangel an öffentlichen Börsengängen und die Verlangsamung der M&A-Aktivitäten erschweren es Risikokapitalgebern, Kapital an ihre Investoren zurückzuführen. Nur 9 Prozent der 2021 aufgelegten VC-Fonds haben bisher Kapital zurückgeführt.