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Deutscher Mittelstand: Investitionsbereitschaft auf Tiefpunkt seit 2009

  • Investitionsbereitschaft im Mittelstand auf niedrigstem Stand seit 2009.
  • Forderung nach politischen Reformen zur Entlastung des Mittelstands.

Die Stimmung im deutschen Mittelstand bleibt angespannt. Eine Umfrage von DZ Bank und dem Bundesverband der Volks- und Raiffeisenbanken zeigt, dass die Investitionsbereitschaft auf den niedrigsten Stand seit der Finanzkrise 2009 gesunken ist.

Nur 26 Prozent der befragten mittelständischen Unternehmen blicken optimistisch auf die kommenden sechs Monate. Im Frühjahr waren es noch 30 Prozent. Der Anteil der Pessimisten stieg von 16 auf 20 Prozent.

Vier von fünf Mittelständlern klagen über Bürokratie. Komplizierte Auflagen, Dokumentationspflichten und langwierige Genehmigungsverfahren bleiben die dominierenden Probleme.

Erfreulich ist, dass Lieferengpässe derzeit kaum eine Rolle spielen, trotz neuer Sorgen wegen USA-China-Konflikten und kritischer Rohstoffe wie Seltene Erden oder Halbleiter.

Die jüngsten Fiskalpakete des Bundes für Infrastruktur und Verteidigung könnten mittelfristig wirtschaftliche Impulse bringen. Die Kapazitätsauslastung in vielen Betrieben könnte ihren Tiefpunkt durchschritten haben.

Nur 62,8 Prozent der Mittelständler planen in den kommenden sechs Monaten Investitionen. Der langjährige Durchschnitt liegt bei fast 73 Prozent. Ein so schwacher Wert wurde zuletzt im Herbst 2009 gemessen.

Die Kombination aus Kostensteigerungen, regulatorischen Hürden und schwacher Konjunktur belastet den Mittelstand erheblich. Die wirtschaftliche Unsicherheit zwingt viele Unternehmen zu Gegenmaßnahmen.

Die Studienautoren fordern wirksame Entlastungen: weniger Bürokratie, Senkung der Arbeitskosten und Maßnahmen gegen den Fachkräftemangel. Bisherige Schritte der Bundesregierung seien „allenfalls ein erster Schritt“.

Der Mittelstand sendet ein klares Signal: Ohne politische Reformen geraten Investitionen, Wachstum und Innovationskraft zunehmend in Gefahr.

Quelle: Eulerpool Research Systems