Deutsche Börse plant milliardenschweren Allfunds-Deal zur Stärkung des europäischen Fondsmarkts
- Deutsche Börse verhandelt über 5,3-Milliarden-Euro-Übernahme von Allfunds.
- Deal könnte europäische Fondsbranche transformieren und Kapitalmärkte stärken.
Die Deutsche Börse steht vor einem bedeutenden Schritt: Vorstandschef Stephan Leithner verhandelt über die Übernahme der Fondsplattform Allfunds. Der Deal im Wert von 5,3 Milliarden Euro könnte den Konzern tief in den europäischen Fondsmarkt integrieren und die Branche transformieren.
Die Deutsche Börse bestätigt Gespräche über den Kauf des in Amsterdam gelisteten Fondsverwalters Allfunds. Der Preis beträgt 8,80 Euro je Aktie, zur Hälfte in bar, zur Hälfte in Deutsche-Börse-Aktien, plus eine Dividende von 20 Cent für 2025.
Der Dax-Konzern sieht in der Übernahme die Schaffung eines „paneuropäischen Ökosystems“. Weniger Fragmentierung und mehr Effizienz sollen Europas Kapitalmärkte stärken und privates Kapital mobilisieren.
Die Märkte reagierten positiv, doch eine Einigung ist noch nicht sicher. Die Deutsche Börse betont, dass noch keine finale Entscheidung getroffen wurde.
Für Stephan Leithner wäre die Übernahme ein bedeutender Schritt. Seine Strategie für die kommenden Jahre wird er am 10. Dezember in London vorstellen, wobei der Allfunds-Deal im Fokus stehen könnte.
Leithners Ziel ist es, die Deutsche Börse breiter aufzustellen und weniger abhängig von den Schwankungen der europäischen Aktienmärkte zu machen. Allfunds bietet hierfür interessante Möglichkeiten.
Allfunds ist einer der größten Fondsarchitekten Europas und bietet zentrale Infrastruktur für Vertrieb, Abwicklung und Daten im Fondsmarkt. Der Kauf wäre ein logischer Schritt für die Deutsche Börse.
Die Börse erwartet erhebliche Effizienzsteigerungen und eine Stärkung der EU-Aktienmärkte durch eine gemeinsame Plattform.
Bereits 2020 zeigte die Deutsche Börse Interesse an Allfunds, scheiterte jedoch am Preis und der Haltung des Hauptinvestors Hellman & Friedman. Heute sind die Bedingungen günstiger.
Der bisher größte Zukauf der Deutschen Börse war der Erwerb von Simcorp für 3,9 Milliarden Euro. Der Allfunds-Kauf würde diesen Betrag übertreffen und die Börse tiefer in den Fondshintergrundmarkt integrieren.
Mit Plattformen wie Swisscanto und UBS hat der Konzern bereits gezeigt, dass er komplexe Fondsinfrastrukturen integrieren kann.
Noch ist nichts unterschrieben. Sollte der Allfunds-Deal zustande kommen, wäre er ein Wendepunkt für die Deutsche Börse und ein starkes Signal an die europäische Finanzindustrie.
Für Anleger bleibt die Aktie ein strategisches Schwergewicht, und CEO Stephan Leithner setzt seinen ersten großen Akzent.