Deutsche Bahn: CEO Richard Lutz tritt vorzeitig zurück – Suche nach Nachfolger und strategischer Neuausrichtung beginnt
- Richard Lutz tritt vorzeitig als CEO der Deutschen Bahn zurück.
- Suche nach Nachfolger und strategische Neuausrichtung laufen parallel.
Richard Lutz, seit 2017 CEO der Deutschen Bahn, wird seinen Posten vorzeitig räumen. Verkehrsminister Patrick Schnieder gab bekannt, dass Lutz den Vorstandsvorsitz abgibt, sobald ein Nachfolger gefunden ist. Ursprünglich sollte Lutz bis 2027 bleiben.
Die Entscheidung folgt anhaltender Kritik aus der Politik und schwachen Geschäftszahlen. Unter Lutz sank die Pünktlichkeit im Fernverkehr von 78,5 Prozent (2017) auf 62,5 Prozent (2023). Marode Infrastruktur und überlastete Strecken prägten das Bild.
Ein Sanierungspaket mit 40 Generalsanierungen und Stellenabbau wurde 2024 vorgestellt, doch intern wuchs der Frust. Ein eingeführtes „Ampelsystem“ zur Projektkontrolle wurde als realitätsfern verspottet.
Die Suche nach einem Nachfolger läuft. Diskutiert werden interne Kräfte wie Berthold Huber, Sigrid Nikutta und Evelyn Palla. Politisch kursiert der Name René Obermann, ehemaliger Telekom-Chef, als mögliches Signal für einen Neuanfang.
Verkehrsminister Schnieder kündigte für den Spätsommer eine umfassende Strategie zur Zukunft der Bahn an. Die Präsentation soll im Laufe des Septembers erfolgen.