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DA Direkt sorgt mit aggressiver Rabattaktion für Aufsehen in der Versicherungsbranche

  • DA Direkt bietet 20-Prozent-Rabatt auf Kfz-Versicherungen, was in der Branche für Kritik sorgt.
  • Die Bafin äußert Bedenken, plant aber Maßnahmen gegen unfaire Praktiken.

Die DA Direkt, Teil der Zurich Gruppe, überrascht mit einer 20-Prozent-Rabattwoche auf Kfz-Versicherungen. Diese Aktion steht im Kontrast zu den steigenden Prämien der Konkurrenz und sorgt für Kritik in der Branche.

Auf ihrer Website bietet DA Direkt einen Passat Variant 2.0 TSi für nur 610,36 Euro an, inklusive Rabatt. Im Vergleich zu Wettbewerbern, wie der Gothaer mit 1.029,60 Euro, ergibt sich ein Preisvorteil von 41 Prozent.

Der Rabatt gilt bis zum 30. November, dem Ende der Kfz-Wechselsaison. Diese Strategie wird als Stilbruch in einer Zeit steigender Prämien wahrgenommen.

Die Aktion wird prominent auf der Website und in digitalen Medien beworben. Viele Anzeigen erscheinen in redaktioneller Optik auf Plattformen wie Spiegel und RTL.

Rabattaktionen sind im Einzelhandel üblich, aber im Versicherungsgeschäft selten. DA Direkt experimentierte bereits 2021 mit einem 15-Prozent-Rabatt.

Die Vermittlerwelt reagiert kritisch. Das Fachportal Versicherungsmonitor sieht die Glaubwürdigkeit der Branche gefährdet, da viele Versicherer höhere Prämien angekündigt haben.

In Foren wird gewarnt, DA Direkt wolle Marktanteile um jeden Preis gewinnen, selbst unter den eigentlichen Schadenkosten. Neodigital wird als warnendes Beispiel genannt.

Die Bafin äußert grundsätzliche Bedenken, hält sich aber zum konkreten Fall zurück. Rabattaktionen sind erlaubt, solange sie risikobasiert sind.

Die Aufsicht plant, gegen „Ausreißer zu Lasten der Kunden“ vorzugehen und schwarze Schafe zu identifizieren.

DA Direkt nutzt die Black Week, um sich im Kfz-Markt hervorzuheben. Die Aktion könnte kurzfristig Neukunden bringen, wirft aber Fragen zur wirtschaftlichen Vertretbarkeit auf.

Für die Branche ist dies ein Warnsignal: In Zeiten hoher Inflation und steigender Reparaturkosten wird Preisdumping kritisch gesehen und könnte aufsichtsrechtliche Konflikte verursachen.

Quelle: Eulerpool Research Systems