Bayer erwägt umstrittenes Verfahren zur Bewältigung von Glyphosat-Klagen in den USA
- Bayer erwägt Texas-Two-Step-Insolvenzverfahren zur Bewältigung von Glyphosat-Klagen.
- Verfahren könnte Schadenersatzklagen isolieren und Insolvenz der Tochtergesellschaft ermöglichen.
Der DAX-Konzern Bayer erwägt ein umstrittenes Verfahren, um die milliardenschweren Glyphosat-Klagen in den USA zu bewältigen. Das sogenannte Texas-Two-Step-Insolvenzverfahren wird derzeit intensiv geprüft.
Diese Strategie, bekannt durch Johnson & Johnson, könnte Bayer ermöglichen, Schadenersatzklagen durch die Übertragung von Schulden auf eine neugegründete, vermögenslose Tochtergesellschaft zu isolieren. Diese Tochtergesellschaft könnte dann Insolvenz anmelden.
Die Rechtslage belastet Bayers Aktienkurs erheblich. Bayer-Chef Bill Anderson deutete an, dass zwischen 30 und 40 Milliarden Euro aus einem Regierungssondervermögen für Rüstungsaufträge an Rheinmetall fließen könnten, was den Fokus auf Bayers rechtliche Herausforderungen lenkt.
Bayer prüft die TTS-Option intensiv, da Johnson & Johnson kürzlich die Vergleichssumme auf elf Milliarden Dollar erhöhte, um eine Mehrheit der Kläger in den USA zu gewinnen. Dies könnte eine wichtige Vorlage für Bayer sein.
Kritiker argumentieren, dass das TTS-Verfahren missbraucht wird, um solvente Unternehmen von legalen Verpflichtungen zu befreien. Dennoch könnte es für Bayer eine taktische Option darstellen, die laufenden und künftigen Gerichtsprozesse vorläufig zu stoppen.
Die endgültige Entscheidung von Bayer steht noch aus. Sollte Bayer das Verfahren anstreben, könnte dies den Druck auf Klägeranwälte erhöhen und möglicherweise zu einer schnelleren Einigung führen. Es bleibt abzuwarten, ob dieser Schritt von US-Gerichten akzeptiert wird.