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Siemens Energy: Vom Fast-Bankrott zum Börsenwunder Europas

  • Siemens Energy erholt sich von der Krise und wird 2024 Europas bestperformender Börsenwert.
  • Die Nachfrage nach Elektrizität und ein starkes Auftragsbuch sichern die Zukunft des Unternehmens.

Siemens Energy hat sich von der Krise erholt und ist 2024 Europas bestperformender Börsenwert mit einer Kurssteigerung von 300 Prozent. Ein beeindruckendes Comeback, das selbst Hollywood nicht besser inszenieren könnte.

Ein unerwarteter Vergleich mit GE Vernova, einem Ableger von General Electric, zeigte Siemens Energy als unterbewertet. Hedgefonds erkannten das Potenzial, was dem Unternehmen neuen Schwung verlieh.

Die Krise begann 2020 nach der Abspaltung von Siemens AG. Probleme bei Siemens Gamesa, insbesondere fehlerhafte Windturbinen, führten 2023 zu massiven Verlusten und brachten das Unternehmen an den Rand des Bankrotts.

Die Bundesregierung half mit Kontragarantien, während Siemens selbst eine milliardenschwere Finanzspritze leistete. Siemens Gamesa bleibt jedoch die Achillesferse mit Verlusten von über 400 Millionen Euro pro Quartal.

Die Nachfrage nach Windenergie ist ungebrochen. Siemens Gamesa arbeitet daran, verlorenes Vertrauen zurückzugewinnen, indem es die Produktion problematischer Modelle stoppt und Verbesserungen vornimmt.

Siemens Energy profitiert von seinen traditionellen Geschäftsfeldern: Gas- und Dampfturbinen sowie Stromnetze. Der Bedarf an Elektrizität wächst rasant, angetrieben durch Digitalisierung und Klimawandel.

Das Netzgeschäft verzeichnete 2024 ein Umsatzplus von einem Drittel und plant, tausende neue Mitarbeiter einzustellen. Ein bemerkenswerter Schritt in einem Land, in dem viele Unternehmen Stellen abbauen.

Finanziell steht Siemens Energy wieder auf festen Beinen. Kundenvorauszahlungen und der Verkauf von Beteiligungen in Indien führten zu einer positiven Nettokassenposition.

Die Vereinbarung mit der Bundesregierung verhindert derzeit Dividendenzahlungen, während GE Vernova ein Aktienrückkaufprogramm und Dividenden ankündigte.

Ein beeindruckendes Auftragsbuch von über 123 Milliarden Euro und zweistelliges Umsatzwachstum lassen Anleger aufhorchen. Eine Gewinnmarge von bis zu 12 Prozent bis 2028 wird angestrebt.

Europäische Investoren sehen die Bewertung als Herausforderung. GE Vernova wird mit mehr als dem Doppelten der Marktkapitalisierung von Siemens Energy gehandelt, obwohl die Umsätze vergleichbar sind.

Siemens Energy hat gezeigt, dass auch in der Krise eine Chance steckt. Mit Mut und Vision kann ein gebeuteltes Unternehmen zur Börsenlegende werden.

Quelle: Eulerpool Research Systems