Ölpreise stabilisieren sich nach Waffenruhe – Fokus auf OPEC+ und drohende US-Zölle
- Ölpreise erholen sich nach Waffenruhe und Rückgang der US-Rohöllagerbestände.
- Fokus auf OPEC+-Beratungen und drohende US-Zölle ab 6. Juli.
Nach einem starken Rückgang haben sich die Ölpreise am Mittwoch leicht erholt. Brent Crude stieg um 1 % auf fast 68 US-Dollar pro Barrel, während West Texas Intermediate über 65 Dollar kletterte. Ein Rückgang der US-Rohöllagerbestände und eine Waffenruhe zwischen Israel und Iran trugen zur Stabilisierung bei.
Die Entspannung im Nahen Osten, vermittelt durch US-Präsident Donald Trump, dämpfte Lieferängste. Trump erlaubte China vorübergehend, iranisches Öl zu beziehen, was als Lockerung der Sanktionen wahrgenommen wurde, obwohl das Weiße Haus betonte, dass die Sanktionen weiterhin gelten.
Die US-Rohölvorräte sanken laut American Petroleum Institute um 4,3 Millionen Barrel. Bereits zuvor war ein Rückgang von über 11 Millionen Barrel gemeldet worden, was auf einen knappen physischen Markt trotz geopolitischer Turbulenzen hinweist.
Die Erholung wird von strukturellen Schwächesignalen begleitet. Der Brent-Dezember-Dezember-Spread rutschte in den Contango, was auf ein Überangebot hindeutet. Marktteilnehmer beobachten nun die OPEC+-Beratungen und die Frist für neue US-Handelsabkommen.
Am 6. Juli berät das OPEC+-Konsortium über eine mögliche Ausweitung der Fördermengen ab August. Drei Tage später endet die Frist für neue Handelsabkommen, andernfalls treten die „Liberation Day Tariffs“ in Kraft.
„Nach dem Absturz war eine technische Gegenbewegung zu erwarten“, sagt Vandana Hari von Vanda Insights. „Das Augenmerk wird sich schnell wieder auf Wirtschaftsdaten, US-Handelsverhandlungen und das OPEC+ Treffen richten.“