Saudi-Arabien senkt Ölpreise drastisch: OPEC+ sendet disziplinierendes Signal
- Saudi-Arabien senkt Ölpreise um 2,30 US-Dollar pro Barrel für asiatische Abnehmer.
- OPEC+ erhöht Ölangebot um 400.000 Barrel pro Tag als disziplinierendes Signal.
Saudi Aramco hat den Preis für Arab Light Crude um 2,30 US-Dollar pro Barrel gesenkt. Dies ist die größte Preisanpassung seit über zwei Jahren und betrifft vor allem asiatische Großabnehmer im Mai.
Die Entscheidung folgt auf die überraschende Ankündigung der OPEC+, das Ölangebot um über 400.000 Barrel pro Tag zu erhöhen. Marktteilnehmer hatten mit moderateren Anpassungen gerechnet.
Analysten sehen die Preissenkung als Reaktion auf die jüngste Preisschwäche am Ölmarkt, die durch konjunkturelle Sorgen nach der Eskalation des globalen Handelskonflikts ausgelöst wurde.
Der Brent-Preis fiel zuletzt unter 65 US-Dollar pro Barrel, den tiefsten Stand seit vier Jahren. Die OPEC+ zielt darauf ab, Produktionsländer wie Irak und Kasachstan zur Einhaltung der Förderquoten zu bewegen.
Der Zeitpunkt der Preissenkung ist ungewöhnlich, da der saudische Haushalt einen Ölpreis von über 90 US-Dollar benötigt, um ausgeglichen zu sein. Dennoch setzt Riad auf eine aggressive Preisstrategie.
Für europäische Abnehmer senkte Saudi-Arabien die Preise um 50 Cent pro Barrel, für den US-Markt um 20 Cent. Dies zeigt eine Neuausrichtung der Prioritäten: Marktanteil vor Preisniveau.
Geopolitischer Druck spielt ebenfalls eine Rolle. US-Präsident Trump forderte OPEC+ auf, die Ölpreise zu senken, um die Inflation zu dämpfen und Russland wirtschaftlich unter Druck zu setzen.