Porsche: Herausforderungen durch Zölle und Absatzprobleme in China – Fokus auf Verbrenner und Kostensenkungen
- Porsche senkt Gewinnerwartungen und plant Preiserhöhungen sowie Kostensenkungen.
- Schwache Nachfrage nach Elektrofahrzeugen führt zu Investitionen in Verbrennungsmotoren.
Porsche senkt seine Gewinnerwartungen und sieht sich mit drohenden US-Zöllen konfrontiert. Finanzchef Jochen Breckner spricht von „schlaflosen Nächten“ wegen möglicher Importzölle auf europäische Fahrzeuge.
Der Sportwagenhersteller, Teil des Volkswagen-Konzerns, reduzierte sein mittelfristiges Margenziel auf 15 bis 17 Prozent. Das aktuelle Geschäftsjahr soll eine Marge von 10 bis 12 Prozent erreichen.
Die USA drohen mit 25 Prozent Strafzöllen auf europäische Autoimporte. Da Porsche ausschließlich in Deutschland produziert, ist der Konzern stärker betroffen als Wettbewerber mit US-Fertigungsstätten.
Um die Belastungen zu kompensieren, plant Porsche Preiserhöhungen und Kostensenkungen. Die Ankündigung ließ die Porsche-Aktie um mehr als 5 Prozent fallen.
Der operative Gewinn sank 2024 um über 20 Prozent auf 5,6 Milliarden Euro. Die Umsätze blieben stabil bei 40 Milliarden Euro, während die Fahrzeugauslieferungen um 3 Prozent auf 311.000 Einheiten zurückgingen.
Besonders problematisch: Die Auslieferungen des Elektro-Modells Taycan brachen um 49 Prozent ein. In China fielen die Verkäufe um 28 Prozent – eine Erholung sei „auf absehbare Zeit nicht zu erwarten“.
Angesichts der schwachen Nachfrage nach Elektrofahrzeugen investiert Porsche 800 Millionen Euro in Verbrennungsmotoren und Hybridmodelle. Zugleich werden 1.900 Stellen gestrichen.
Der Konzern hatte geplant, bis 2030 einen Elektroanteil von 80 Prozent zu erreichen – dieses Ziel gilt nun als „nicht mehr realistisch“, so CEO Oliver Blume.
Trotz der Neuausrichtung dauert es Jahre, bis Porsche eine wettbewerbsfähige Palette neuer Verbrennungsmotoren auf den Markt bringt. Analyst Stephen Reitman sieht skeptisch, ob der erwartete Umsatzmix den Volumenrückgang ausgleichen kann.