Northvolt kämpft um Kapital: Schwedische Regierung schließt Rettung aus
- Die schwedische Regierung schließt eine Rettung von Northvolt aus.
- Northvolt kämpft mit Kapitalbeschaffung und schleppendem Absatz von Elektrofahrzeugen.
Die schwedische Regierung hat eine finanzielle Rettung des Batterie-Start-ups Northvolt ausgeschlossen. Ministerpräsident Ulf Kristersson betonte, dass der Staat keine Anteile übernehmen werde. „Der Ball liegt jetzt im Feld der Northvolt-Aktionäre“, sagte Kristersson.
Northvolt, Europas Hoffnung im Wettlauf gegen Batteriegiganten wie CATL, Panasonic und Tesla, steht vor massiven Herausforderungen. Trotz eines vielversprechenden Starts hat das Unternehmen Schwierigkeiten, die Produktion hochzufahren.
Das defizitäre Unternehmen sucht dringend nach frischem Kapital, um seine erste Gigafactory zu sichern. Es plant den Abbau von Arbeitsplätzen und die Schließung von Teilen der Anlage in Skellefteå. Verzögerungen bei drei weiteren geplanten Werken werden geprüft.
Trotz der Einwerbung von mehr als 15 Milliarden US-Dollar seit 2017 fällt es Northvolt schwer, weitere Investoren zu finden. Wachsende Bedenken über die Zukunft der Elektrofahrzeugbranche und die finanzielle Situation des Unternehmens tragen dazu bei.
Automobilhersteller wie Volkswagen und Volvo Cars, wichtige Anteilseigner von Northvolt, haben angesichts des schleppenden Verkaufs von Elektroautos Alarm geschlagen. BMW hat Anfang des Jahres einen 2-Milliarden-Dollar-Vertrag mit Northvolt wegen Lieferverzögerungen gekündigt.
Die schwedische Regierung hält sich mit direkter Unterstützung zurück. Kristersson betonte, dass die Regierung Schweden als Standort für grüne Industrie etablieren wolle, sich jedoch nicht in die Geschäftspläne einzelner Unternehmen einmischen werde.
Die Herausforderungen von Northvolt werfen Fragen über das Risiko teurer Investitionen in Nordschweden auf. Die Region wurde aufgrund ihres Reichtums an erneuerbaren Energien zu einem Zentrum der grünen Transformation. Doch die Nachfrage nach Elektrofahrzeugen bleibt unsicher.
Peter Carlsson, CEO von Northvolt, stellte die Situation seines Unternehmens als entscheidend für die Zukunft der europäischen Industrie dar. „Wenn Europa verhindern will, ein Museum zu werden, muss es für Industrien wie diese einstehen“, so eine Quelle.
Freyr, ein Batteriezulieferer aus Norwegen, hat seine Pläne für ein Werk in Norwegen zurückgestellt und konzentriert sich auf die USA, wo Präsident Joe Bidens „Inflation Reduction Act“ großzügige Subventionen verspricht.