Meyer Burger kämpft mit Umsatzrückgängen und Umstrukturierungsproblemen
- Meyer Burger verzeichnete in den ersten sechs Monaten 2024 einen Umsatzrückgang um fast 50 Prozent.
- Das Unternehmen stellt ein umfassendes Restrukturierungsprogramm vor, um die Ertragslage zu stabilisieren.
Der Schweizer Solartechnikkonzern Meyer Burger verzeichnete in den ersten sechs Monaten 2024 einen Umsatz von 48,7 Millionen Schweizer Franken, fast 50 Prozent weniger als im Vorjahreszeitraum.
Der Verkauf von Solarmodulen trug mit 43,4 Millionen Franken zum Ergebnis bei. Die flüssigen Mittel beliefen sich Ende Juni auf 158,6 Millionen Franken.
Die Umsatzrückgänge sind auf die strategische Neuausrichtung und Produktionsengpässe zurückzuführen. Meyer Burger fokussiert sich zunehmend auf den US-Markt und hat seine Fertigungsaktivitäten in Europa größtenteils eingestellt.
Im US-Markt hatte Meyer Burger mit Rückschlägen zu kämpfen. Ein geplantes Werk zur Zellfertigung wurde aufgrund von Finanzierungsschwierigkeiten aufgegeben. Die neue Produktionsstätte in Arizona befindet sich in der Hochlaufphase.
Zur Stabilisierung der Ertragslage stellte das Unternehmen ein Restrukturierungsprogramm vor. Etwa 200 der rund 1.050 Beschäftigten verlieren ihren Arbeitsplatz. CEO und CFO haben das Unternehmen verlassen, Verwaltungsratspräsident Franz Richter übernimmt interimistisch die operative Führung.
Die Geschäftszahlen basieren auf vorläufigen Daten und könnten sich bis zur Veröffentlichung des finalen Halbjahresberichts Ende Oktober 2024 ändern. Es ist bereits die dritte Verschiebung des Berichts.
„Meyer Burger ist dabei, die Auswirkungen der strategischen Neuausrichtung und der Restrukturierungsmaßnahmen im Halbjahresbericht darzustellen“, erklärte das Unternehmen. Die SIX Exchange Regulation stimmte einer Fristverlängerung zu.
Mit der Neuausrichtung und dem restrukturierten Geschäftsmodell hofft Meyer Burger, langfristig wieder auf Wachstumskurs zu gelangen. Ob die Maßnahmen ausreichen, bleibt abzuwarten.