Fed-Chef Powell sieht mögliche Wende in der Inflation - Hoffnungsschimmer?

Jerome Powell, Vorsitzender der US-Notenbank, sieht im letzten Jahr Anzeichen einer möglichen Wende bei der Inflation. Trotz fester Einstellungspolitik und inflatorischer Daten im Januar könnte es im Laufe des Jahres angebracht sein, die Zinssätze zu senken.

Powell betonte vor dem Ausschuss für Finanzdienstleistungen des Repräsentantenhauses, dass weitere Beweise für eine nachhaltige Verlangsamung der Inflation benötigt würden, bevor Zinssenkungen gerechtfertigt wären. Die Zentralbank steht vor der Herausforderung, die Risiken einer zu langsamen oder verfrühten Lockerung der Geldpolitik auszubalancieren.

In den letzten zwei Jahren hat die Fed die Zinsen in dem schnellsten Tempo seit vier Jahrzehnten angehoben, um der Inflation zu begegnen. Seit Juli 2022 haben die Verantwortlichen den Leitzins zwischen 5,25% und 5,5% gehalten, während sich die Inflation beruhigte.

Die jüngsten Wirtschaftsdaten haben jedoch die Skepsis verstärkt. Das Arbeitsministerium meldete, dass die Wirtschaft im Januar doppelt so viele Arbeitsplätze hinzugewonnen hat wie prognostiziert, und die Inflation verzeichnete den größten monatlichen Anstieg seit einem Jahr. Dennoch liegt die Inflation deutlich unter dem Stand des Vorjahres.

Die meisten Fed-Beamten glaubten im Dezember, dass sie die Zinsen dieses Jahr etwa dreimal senken könnten, vorausgesetzt, die Inflation nähert sich bis zum Jahresende dem Ziel von 2%. Investoren erwarten derzeit, dass die Fed die Zinsen drei- oder viermal in diesem Jahr senkt, beginnend im Juni.

Powell äußerte nach dem Treffen im Januar, die Fed könnte langsamer sein, die Zinsen zu senken oder den Prozess hinauszuziehen, sollte sich die Inflation als hartnäckiger erweisen. Sie könnte die Zinsen früher und schneller senken, wenn der Arbeitsmarkt schwächer würde oder es „sehr, sehr überzeugende niedrigere Inflation“ gäbe.