Europäische Gaspreise steigen nach OMV-Warnung vor russischem Lieferstopp
- Europäische Gaspreise steigen nach OMV-Warnung vor russischem Lieferstopp.
- OMV plant, Schiedsurteil gegen Gazprom auf bestehende Rechnungen anzurechnen.
Die europäischen Gaspreise erreichten am Donnerstag den höchsten Stand seit einem Jahr. Der Anstieg folgte einer Warnung des österreichischen Energiekonzerns OMV vor einem möglichen Lieferstopp aus Russland.
Der TTF-Future, der als europäischer Gas-Benchmark gilt, stieg in Amsterdam um bis zu 5 Prozent auf 46 Euro pro Megawattstunde, bevor er einen Teil der Gewinne wieder abgab.
OMV erhielt kürzlich ein Schiedsurteil über 230 Millionen Euro gegen Gazprom. Diese Summe soll gegen bestehende Rechnungen aufgerechnet werden, was die Vertragsbeziehungen belasten könnte.
Analysten warnen, dass sich das durch die Ukraine fließende Gasvolumen nahezu halbieren könnte, falls Gazprom die Lieferungen einstellt. Die nächste OMV-Zahlung an Gazprom könnte entscheidend sein.
Das Gastransitabkommen über die Ukraine endet am Jahresende. Es ist eine von zwei verbliebenen Routen für russisches Gas nach Europa und deckt etwa 5 Prozent der EU-Importe.
Der slowakische Energieversorger SPP hat einen Pilotvertrag mit dem aserbaidschanischen Energiekonzern Socar abgeschlossen, um die Versorgungssicherheit zu gewährleisten.
OMV betont, dass die Diversifizierung der Bezugsquellen die Vertragserfüllung sicherstellt. Österreichs Energieministerin sieht keine unmittelbare Bedrohung, warnt jedoch vor möglichen Spannungen an den Gasmärkten.