Bundesregierung plant Industriestrompreis: 3,1 Milliarden Euro Kosten erwartet
- Der geplante Industriestrompreis kostet den Bund 3,1 Milliarden Euro und soll ab 2026 gelten.
- Unternehmen müssen mindestens die Hälfte der Subventionen in Projekte zur Entlastung des Stromsystems investieren.
Die Bundesregierung hat die Kosten für den geplanten Industriestrompreis von Wirtschaftsministerin Katherina Reiche (CDU) auf 3,1 Milliarden Euro beziffert. Diese Zahl stammt aus einem internen Papier des Wirtschaftsministeriums, das POLITICO einsehen konnte.
Die Subvention soll rückwirkend ab 2026 gelten und ab 2027 ausgezahlt werden. Im ersten Jahr sind 1,5 Milliarden Euro vorgesehen, gefolgt von je 800 Millionen Euro in den Jahren 2028 und 2029.
Die Förderung ist degressiv gestaltet, um Unternehmen im ersten Jahr stark zu entlasten und Investitionen zu fördern. Danach wird die Unterstützung schrittweise reduziert.
91 Wirtschaftssektoren und Teilbereiche sollen vom neuen Industriestrompreis profitieren. Die Koalition zielt auf eine breite Entlastung energieintensiver Branchen, jedoch mit klaren Auflagen.
Mindestens die Hälfte der Subventionen müssen in Projekte investiert werden, die das Stromsystem langfristig entlasten. Diese Investitionen können auch an externe Partner übertragen werden.
Der Industriestrompreis wird neben der bestehenden Strompreiskompensation eingeführt. Eine gleichzeitige Nutzung beider Instrumente ist ausgeschlossen, jedoch wird die Kompensation ausgeweitet.
Der Industriestrompreis soll bei 5 Cent pro Kilowattstunde liegen. Unternehmen können sich die Differenz zum Marktpreis für die Hälfte ihres Verbrauchs erstatten lassen.
Eine Flexibilitätsoption ermöglicht zusätzliche Subventionen, wenn mehr als 80 Prozent der Förderung in eigene Projekte investiert werden. Die Details werden mit der EU-Kommission verhandelt.