AstraZeneca im Visier: Chinas Korruptionsermittlungen erschüttern Investorenvertrauen
- AstraZeneca verliert 17 Milliarden Pfund Marktwert durch Korruptionsermittlungen in China.
- Ermittlungen betreffen Versicherungsbetrug und illegalen Import von Krebsmitteln.
Die jüngsten Korruptionsermittlungen in China haben AstraZeneca hart getroffen. Der Pharmariese verlor Anfang der Woche 17 Milliarden Pfund an Marktwert, was 12 Prozent des Unternehmenswertes entspricht. China ist AstraZenecas zweitgrößter Markt, was die Situation besonders brisant macht.
Die Probleme in China sind vielfältig. Eine Untersuchung zu Versicherungsbetrug deckte auf, dass etwa 100 ehemalige Mitarbeiter genetische Testergebnisse manipulierten. Ziel war es, Patienten Zugang zur staatlichen Versicherung für das Lungenkrebsmedikament Tagrisso zu verschaffen.
Zusätzlich ermittelt man gegen zwei aktuelle und zwei ehemalige Führungskräfte wegen illegalen Imports von Krebsmitteln. Der China-Chef Leon Wang wurde festgenommen, was die Unsicherheit weiter verstärkt.
Die Situation erinnert an den Fall GlaxoSmithKline 2014, als das Unternehmen nach einem Korruptionsskandal 500 Millionen Dollar Strafe zahlen musste. AstraZeneca betont, dass die Anschuldigungen Einzelpersonen betreffen und man kooperieren werde.
China ist ein wichtiger Markt für AstraZeneca, birgt jedoch rechtliche Risiken. Bis 2025 wird ein operativer Gewinn von 625 bis 750 Millionen Dollar erwartet, was weniger als fünf Prozent des Konzerngewinns ausmacht. Ein Rückgang könnte jedoch spürbare Lücken reißen.
CEO Pascal Soriot plant, die Umsätze bis 2030 von 45,8 auf 80 Milliarden Dollar zu steigern. Die Krise in China könnte diese Pläne gefährden und den Druck auf Soriot erhöhen.
Ob die Ermittlungen langfristige Auswirkungen auf AstraZeneca haben werden, bleibt unklar. Die Einsätze sind hoch, und das Vertrauen der Investoren ist erschüttert. Gute Nachrichten sind dringend nötig, um die Lage zu stabilisieren.