Alstom schließt Görlitzer Werk bis 2026: Umstrukturierung in Deutschland angekündigt
- Alstom schließt das Werk in Görlitz bis 2026, verlagert Rohbauarbeiten nach Osteuropa.
- Umstrukturierung betrifft auch Henningsdorf, Mannheim und Kassel; Aktie steigt um 2,04%.
Der französische Zugbauer Alstom plant, das Werk in Görlitz bis Ende März 2026 zu schließen. Rund 700 Arbeitsplätze sind betroffen. Die Rohbauarbeiten werden nach Osteuropa verlagert, was Teil einer umfassenden Umstrukturierung der deutschen Standorte ist.
Alstom befindet sich in Gesprächen mit einem industriellen Partner, um den Standort Görlitz möglicherweise weiterzuführen. Ziel ist es, eine nachhaltige Perspektive für die Industriearbeitsplätze zu schaffen. Details wurden bisher nicht bekannt gegeben.
René Straube, Gesamtbetriebsratsvorsitzender, bezeichnete die Entscheidung als „ganz bitter“ und warnte vor Qualitätsverlusten durch die Verlagerung. Er betonte, alles zu tun, um den Standort zu retten und Arbeitsplätze zu sichern.
In Henningsdorf werden keine neuen Fahrzeugprojekte mehr realisiert. Bestehende Aufträge gehen an Bautzen und Salzgitter. Henningsdorf wird zum zentralen Standort für Digitalisierung und Service ausgebaut, ohne Reduzierung des Arbeitsvolumens.
Mannheim konzentriert sich künftig auf Digitalisierung und Entwicklung. Ein Werksgebäude wird verkauft, und Entwicklungsarbeiten für alternative Antriebstechniken werden nach Frankreich verlagert. Kassel bleibt als Produktionsstätte bestehen.
An der EURONEXT in Paris stieg die Alstom-Aktie um 2,04 Prozent auf 18,73 Euro. Die Umstrukturierung wird als notwendiger Schritt zur Sicherung der Wettbewerbsfähigkeit und Effizienz des Konzerns angesehen.