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Lexikon

Moral Suasion

"Moralische Anfechtung" ist ein Begriff, der in der Finanzwelt weit verbreitet ist. Es bezieht sich auf eine Art indirekter Einflussnahme der Regierung oder einer entsprechenden Behörde auf Banken und andere Finanzinstitute, indem sie versuchen, durch moralische Überzeugung Verhaltensänderungen herbeizuführen. In der Regel geschieht dies durch eine öffentliche Kommunikation, wie zum Beispiel Erklärungen, Reden oder Pressemitteilungen, bei denen die Regierung oder Behörde die moralischen Aspekte eines bestimmten Verhaltens oder einer bestimmten Praxis betont.

Moralische Anfechtung ist ein Instrument der soft power und zielt darauf ab, das Verhalten der Finanzinstitute zu beeinflussen, ohne dabei auf formelle oder rechtliche Vorgaben zurückzugreifen. Es basiert auf der Annahme, dass einschneidende Maßnahmen vermieden werden können, wenn die Beteiligten aufgrund moralischer Erwägungen freiwillig handeln.

Ein Beispiel für moralische Anfechtung ist die öffentliche Verurteilung von exzessiven Boni oder riskantem Verhalten von Banken während der Finanzkrise 2008. Durch diese Verurteilungen wurden die Banken dazu angehalten, ihre Geschäftspraktiken zu überdenken und Maßnahmen zu ergreifen, um zukünftige Risiken zu minimieren.

Die Effektivität moralischer Anfechtung hängt von verschiedenen Faktoren ab. Einerseits spielt die Glaubwürdigkeit und Autorität derjenigen, die die moralische Anfechtung ausüben, eine entscheidende Rolle. Je mehr Vertrauen der Finanzsektor in die Regierung oder Behörde setzt, desto wahrscheinlicher ist es, dass die Anfechtung erfolgreich ist. Andererseits müssen die Botschaften klar und überzeugend sein, damit sie bei den Finanzinstituten und der Öffentlichkeit Gehör finden.

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