US-Regierung fordert Zerschlagung von Meta: Verkauf von Instagram und WhatsApp im Fokus
- US-Regierung klagt gegen Meta wegen illegalem Monopol durch Instagram und WhatsApp.
- Erzwungener Verkauf könnte Metas Bilanz und strategische Grundlage erschüttern.
Die US-Regierung hat eine Klage gegen Meta eingereicht, um die Übernahmen von Instagram und WhatsApp rückgängig zu machen. Die Federal Trade Commission (FTC) wirft Meta vor, durch gezielte Zukäufe ein illegales Monopol im Bereich der sozialen Netzwerke aufgebaut zu haben.
Die wirtschaftlichen Auswirkungen könnten erheblich sein, da Meta rund 50 % seiner US-Umsätze über Instagram-Werbung generiert. Ein erzwungener Verkauf würde die Bilanz belasten und die strategische Grundlage des Unternehmens erschüttern, insbesondere angesichts der sinkenden Facebook-Nutzung bei jüngeren Zielgruppen.
FTC-Anwalt Daniel Matheson beschuldigt Meta, Konkurrenz nicht zu besiegen, sondern aufzukaufen. Interne E-Mails von 2012, in denen Mark Zuckerberg Instagram als „sehr disruptiv“ bezeichnete, dienen als Beweismittel. Zuckerberg schrieb damals, dass Meta „Zeit kaufe“.
Meta argumentiert, dass TikTok, YouTube und Snapchat den intensiven Wettbewerb belegen. Die Übernahmen seien mit unternehmerischem Risiko verbunden gewesen, und Instagram habe erst durch Metas Ressourcen an Relevanz gewonnen. Meta-Anwalt Mark Hansen kritisiert die FTC-Logik als rückwärtsgewandt.
Ein zentrales Problem der FTC ist die Marktdefinition. Während die Behörde Plattformen wie TikTok und YouTube ausschließt, sieht Meta dort wesentliche Konkurrenz. Laut FTC dominiert Meta den Markt für „personal social networking“ mit über 80 % Marktanteil gemessen an der Nutzungsdauer.
Die Klage hat eine wechselvolle Geschichte. 2020 erstmals eingereicht, wurde sie zunächst abgewiesen, nach Überarbeitung aber wieder zugelassen. Andrew Ferguson, neuer FTC-Leiter, betont, die Behörde werde die Auseinandersetzung bis zum Urteil durchfechten.
Richter James Boasberg ließ die Klage im November zu, betonte jedoch, dass die FTC „harte Fragen“ beantworten müsse. Das Verfahren ist auf acht Wochen angesetzt. Ein Schuldspruch könnte eine Zerschlagung von Meta zur Folge haben – eine Zäsur für die globale Tech-Industrie.
