UK Finance fordert Maßnahmen gegen Abwanderung von Start-ups ins Ausland
- UK Finance fordert Maßnahmen gegen Abwanderung von Start-ups ins Ausland.
- Vorschläge beinhalten Rückforderung von Steuervergünstigungen und Einführung von Steuerstrafen.
Der britische Bankenverband UK Finance schlägt vor, Start-ups zu bestrafen, die staatliche Unterstützung erhalten und später ins Ausland abwandern oder Geschäftstätigkeiten verlagern.
Eine Rückforderung von Steuervergünstigungen oder Anreizen von Unternehmen, die sich im Ausland listen lassen, könnte den Abfluss von Firmen stoppen.
UK Finance empfiehlt, steuerfinanzierte Unterstützungsmaßnahmen für wachstumsstarke Unternehmen rückzahlbar zu machen, wenn diese sich außerhalb des Vereinigten Königreichs listen lassen oder Geschäftstätigkeiten verlagern.
Die Wahl des Börsenplatzes sei Sache jedes Unternehmens, jedoch sollten steuerfinanzierte Unterstützungen an Verpflichtungen zur Nutzung öffentlicher Märkte im Vereinigten Königreich geknüpft werden.
Der Vorschlag stieß auf Kritik von der Startup Coalition, die Technologieunternehmen vertritt. Dom Hallas, Geschäftsführer der Gruppe, bezeichnete die Idee als gefährlich.
Bemühungen zur Wiederbelebung der britischen Kapitalmärkte konzentrierten sich bisher auf die Reduzierung regulatorischer Anforderungen und die Erhöhung des in britische Unternehmen investierten Kapitals.
UK Finance fordert auch großzügigere staatliche Unterstützung für wachstumsstarke Unternehmen und die Ausweitung bestehender Finanzierungssysteme auf regulierte Fintech-Unternehmen.
Das Vereinigte Königreich verzeichnet einen stetigen Abfluss seiner Start-ups nach New York, was Bedenken über eine „Inkubatorwirtschaft“ auslöst.
Sowohl die Konservative als auch die Labour-Partei unterstützen Maßnahmen, um den Abfluss von Unternehmen zu stoppen, der zu Arbeitsplatzverlusten und Abwanderung von geistigem Eigentum führen kann.
Bisher konzentrierten sich Vorschläge darauf, positive Anreize für Unternehmen zu schaffen, im Vereinigten Königreich zu expandieren oder sich listen zu lassen.
Conor Lawlor von UK Finance sagte, dass andere Länder wie die USA und Frankreich viel interventionistischer in ihrer Unterstützung inländischer Unternehmen seien.
Das Vereinigte Königreich sollte Steuerstrafen für Unternehmen einführen, die von staatlicher Unterstützung profitieren und dann innerhalb von fünf bis sieben Jahren das Land verlassen.
Es müsse untersucht werden, wie viel staatliche Unterstützung von Unternehmen akzeptiert wurde, die sich anschließend im Ausland listen ließen. Jede Intervention müsse so gestaltet sein, dass sie kein „Übermaß“ darstelle.