Private-Equity-Investoren verstärken Engagement im europäischen Rüstungssektor
- Private-Equity-Firmen investieren verstärkt in Europas Verteidigungsindustrie.
- Programme wie „ReArm Europe“ mobilisieren privates Kapital für Rüstungsprojekte.
Private-Equity-Firmen richten ihren Fokus verstärkt auf Europas Verteidigungsindustrie. Unternehmen wie Tikehau Capital und CVC Capital Partners sammeln Milliarden für spezialisierte Fonds, um von der steigenden Nachfrage zu profitieren.
Im laufenden Jahr flossen bereits 790 Millionen US-Dollar in europäische Rüstungsgüter. Bain Capital und KPS Capital zeigen Interesse an der Verteidigungssparte von Iveco Group NV, die auf bis zu 1,5 Milliarden Euro geschätzt wird.
Frank Bretag von UniCredit sieht im Sektor eine Ausnahme im rückläufigen Dealmaking-Umfeld. Die militärische Eigenständigkeit Europas und Programme wie „ReArm Europe“ mobilisieren privates Kapital für Verteidigungsprojekte.
Die Kapitalbeschaffung verläuft dynamisch: Tikehau hat bereits über die Hälfte seines 800-Millionen-Euro-Fonds eingesammelt. Weinberg Capital Partners schloss seinen Eiréné-Fonds oberhalb des Ziels bei 215 Millionen Euro ab.
Neue Strukturen entstehen: CVC gründete eine spezialisierte Defense-Unit, und Klaus Hommels leitet den NATO Innovation Fund. Die ESG-Debatte schließt den Verteidigungssektor nicht mehr pauschal aus.
Auf dem M&A-Markt gibt es Bewegung: Advent prüft den Verkauf von Ultra Precision Control Systems, und Searchlight Capital erwägt eine Trennung von Survitec’s Aerospace-Sparte.
Das Umfeld bleibt politisch sensibel. Premierminister Keir Starmer betont, dass Schlüsselunternehmen wie Chemring Group Plc in britischer Hand bleiben sollten. Ein Kurswechsel in der US-Außenpolitik könnte die Investitionslogik infrage stellen.