Intel erwägt drastische Maßnahmen zur Stabilisierung des Konzerns
- Intel prüft strategische Optionen zur Stabilisierung, darunter Aufspaltungen und Verkäufe.
- CEO Gelsinger kündigt drastische Kostensenkungen und den Abbau von 15.000 Arbeitsplätzen an.
Intel prüft verschiedene Optionen zur Stabilisierung, darunter mögliche Aufspaltungen und Verkäufe von Geschäftsteilen. Zudem sollen erhebliche Kostensenkungen umgesetzt werden.
Insidern zufolge erwägt Intel strategische Optionen zur Verbesserung der finanziellen Lage. Diskutiert werden die Aufspaltung der Produktdesign- und Fertigungsgeschäfte sowie der Verkauf von Fabrikprojekten. Diese Überlegungen befinden sich noch in einem frühen Stadium und sollen im September detaillierter erörtert werden.
Intels langjährige Banken prüfen mögliche Fusionen und Übernahmen. Auch weniger drastische Maßnahmen wie der Aufschub von Expansionsplänen stehen zur Debatte. Ein Unternehmenssprecher lehnte eine Stellungnahme ab.
Intel steht massiv unter Druck: Im letzten Quartal verzeichnete das Unternehmen einen Milliardenverlust, und Analysten prognostizieren auch für das kommende Jahr rote Zahlen. Konzernchef Pat Gelsinger kündigte den Abbau von etwa 15.000 Arbeitsplätzen an, um über zehn Milliarden Dollar einzusparen.
Gelsinger plant zudem, die Dividendenzahlung ab dem kommenden Quartal auszusetzen, um das Kapital in das Unternehmen zu reinvestieren. „Unsere Kosten sind zu hoch, unsere Margen sind zu niedrig“, erklärte der CEO und betonte die Notwendigkeit, das Portfolio schlanker zu gestalten.
Intel plant weiterhin den Bau eines rund 30 Milliarden Euro teuren Werks in Magdeburg, das ab 2027 die Produktion aufnehmen soll. Das Unternehmen wartet jedoch noch auf Genehmigungen, insbesondere für die Milliardensubventionen. Pläne für Frankreich und Italien wurden aufgrund veränderter wirtschaftlicher Bedingungen auf Eis gelegt.
Die Krise des Konzerns spiegelt sich auch im Aktienkurs wider: In den letzten drei Monaten verlor die Intel-Aktie mehr als ein Drittel ihres Wertes, seit Jahresbeginn sind es fast 60 Prozent. Derzeit notiert die Aktie auf dem niedrigsten Stand seit 2013.
Am Freitag zeigte sich die Aktie im vorbörslichen Handel an der NASDAQ leicht erholt und notierte zeitweise 1,79 Prozent im Plus bei 20,49 US-Dollar.