Skip to content

Hamburger Hafenbetreiber und Hapag-Lloyd überraschen mit starkem Wachstum im China-Geschäft

  • HHLA und Hapag-Lloyd melden starkes Wachstum im China-Geschäft trotz politischer Spannungen.
  • Experten warnen vor Überkapazitäten und geopolitischen Unsicherheiten, die die Dynamik beeinflussen könnten.

Während sich Europa und China politisch voneinander entfernen, melden Deutschlands Logistiker beeindruckende Wachstumszahlen. Die HHLA verzeichnet das stärkste Umsatzplus seit einem Jahrzehnt, und Hapag-Lloyd zeigt deutliche Mengenzuwächse, insbesondere im Handel mit China.

Die Entwicklung überrascht, da der Hamburger Hafen lange als Sorgenkind galt. Veraltete Infrastruktur und politische Blockaden schienen den Hafen zu belasten. Doch die Frachtrouten nach Fernost laufen stabiler denn je.

Bei der HHLA stieg das Geschäftsvolumen in den ersten neun Monaten um fast 32 Prozent, mit einer Gewinnmarge von über 8 Prozent. Der neue Vorstandschef Jeroen Eijsink profitiert von Reformen seiner Vorgängerin. Der wichtigste Wachstumstreiber bleibt China.

Auch Hapag-Lloyd zeigt ein positives Bild. Konzernchef Rolf Habben Jansen berichtet von einem Markt, der besser läuft als erwartet. Die Containermengen stiegen um 9 Prozent, das China-Geschäft legte um fast ein Zehntel zu.

Experten sehen mehrere Gründe für das boomende Chinageschäft. Ein Vorzieheffekt durch geopolitische Spannungen und Umleitungen von Waren aus den USA nach Europa spielen eine Rolle.

Der Absatzschwerpunkt liegt auf der chinesischen Seite. Europas Exporte nach China bleiben schwach, während mehr Elektrowaren und Konsumgüter nach Europa strömen. Händler füllen ihre Lager vor dem Weihnachtsgeschäft.

Branchenanalyst Jan Tiedemann warnt vor Überkapazitäten. Weltweit wurden neue Schiffe bestellt, was die Frachtraten unter Druck setzen könnte, falls die Nachfrage nicht mithält.

Europas politische Neuausrichtung gegenüber China bleibt ein Unsicherheitsfaktor. Langfristig könnten Handelsbarrieren und geopolitische Spannungen die Dynamik beeinflussen.

Ökonomen erwarten kurzfristig keine drastischen Veränderungen im Handelsvolumen. Der Welthandel zeigt sich stabil, und Indien sowie Südostasien gewinnen an Bedeutung.

Für die Logistiker bleibt China der wichtigste Taktgeber. Trotz De-Risking-Diskussionen wächst der Handel zwischen Europa und China weiter. Kurzfristig bleibt China ein zentraler Wachstumsmotor.

Quelle: Eulerpool Research Systems