Französische Parlamentswahlen belasten Finanzmärkte: Aktien fallen, Anleiherenditen steigen
- Französische Parlamentswahlen führen zu Kursverlusten und steigenden Anleiherenditen.
- Ratingagenturen drohen mit Herabstufung, Minister warnt vor nationaler Krise.
Die vorgezogenen Parlamentswahlen in Frankreich haben die Finanzmärkte stark beeinflusst. Aktienkurse fielen, während die Renditen französischer Staatsanleihen stiegen. Ratingagenturen drohen mit einer Herabstufung.
Präsident Emmanuel Macron kündigte überraschend Neuwahlen zur Nationalversammlung an. Diese Entscheidung folgte auf den Sieg des rechtsnationalen Rassemblement National (RN) bei der Europawahl. Umfragen sehen den RN auch bei den Parlamentswahlen vorn.
Linke Parteien planen, als Bündnis anzutreten, was die Chancen des Mitte-Lagers weiter verschlechtert. Rechte und linke Parteien versprechen große Ausgaben, um Wähler zu gewinnen.
Die Ratingagentur S&P Global Ratings hat Frankreichs Kreditwürdigkeit herabgestuft. Moody’s äußerte sich besorgt, dass die vorgezogenen Wahlen die Haushaltskonsolidierung gefährden könnten.
Die Rendite zehnjähriger Staatsanleihen stieg auf 3,32 Prozent, den höchsten Stand seit November 2023. Auch in Italien stiegen die Renditen merklich.
Der französische Leitindex Cac 40 fiel um 1,22 Prozent auf 7798,50 Punkte. Der Eurokurs sank auf 1,0724 US-Dollar, den niedrigsten Stand seit Anfang Mai.
Wirtschaftsminister Bruno Le Maire warnte vor einer möglichen nationalen Krise. Er betonte, dass es bei den Wahlen um die Zukunft der französischen Nation gehe und rief zur Verteidigung von Grundwerten auf.