Clemens Hochs Vorschlag: Krankschreibungen erst nach 14 Tagen – Ein Paradigmenwechsel im Gesundheitswesen?
- Clemens Hoch schlägt vor, Krankschreibungen erst nach 14 Tagen zu verlangen, um Bürokratie zu reduzieren.
- Arbeitgeber warnen vor Missbrauch, während Hoch auf die Eigenverantwortung der Arbeitnehmer setzt.
Der Gesundheitsminister von Rheinland-Pfalz, Clemens Hoch (SPD), hat eine Debatte über die Krankschreibungspflicht entfacht. Er schlägt vor, ärztliche Atteste erst nach zwei Wochen zu verlangen, um Bürokratie abzubauen und Ärzten mehr Zeit für akute Fälle zu geben.
Hochs Vorschlag basiert auf der Idee von Andreas Gassen, der eine Krankschreibungspflicht ab dem vierten Krankheitstag vorschlug. Hoch geht weiter und nennt zwei Wochen als möglichen Zeitraum, um das Gesundheitssystem zu entlasten.
Arbeitgebervertreter warnen vor Missbrauch, da Fehlzeiten ohne Attest schwer überprüfbar seien. Dies könnte die Produktivität in vielen Branchen beeinträchtigen. Hoch appelliert an die Eigenverantwortung der Arbeitnehmer.
Die Zahl der Krankheitstage ist auf Rekordniveau. 2024 fielen Beschäftigte im Schnitt 19,7 Tage krankheitsbedingt aus. Ökonomen warnen, dass dies die Wettbewerbsfähigkeit der deutschen Wirtschaft gefährden könnte.
Ob Hochs Vorschlag politisch durchsetzbar ist, bleibt unklar. In Berlin halten sich SPD, Grüne und FDP zurück. Doch das Thema trifft einen Nerv, da die Bürokratie im Gesundheitswesen als großes Hemmnis gilt.
Hochs Vorstoß ist ein Signal für mehr Pragmatismus und weniger Kontrolle. Selbst Befürworter sehen darin eine kleine Revolution im deutschen Arbeitsrecht.