Brookfield zieht sich aus Grifols-Übernahme zurück: Unsicherheit für Blutplasmaspezialisten wächst
- Brookfield beendet überraschend Übernahmeverhandlungen mit Grifols, Aktie stürzt ab.
- Ermittlungen gegen Gotham City Research und Grifols wegen Finanzunregelmäßigkeiten.
Der kanadische Vermögensverwalter Brookfield Asset Management hat die Verhandlungen zur Übernahme von Grifols überraschend beendet. Dies führte zu einem Kurssturz der Grifols-Aktie um fast 13 Prozent, was die Marktkapitalisierung auf unter 6 Milliarden Euro drückte.
Brookfield hatte zuvor ein Gebot von 6,45 Milliarden Euro angedeutet. Die Absage erhöht die Unsicherheit um den spanischen Blutplasmaspezialisten, der seit Jahresbeginn unter Druck steht.
Im Januar warf der Short Seller Gotham City Research Grifols vor, Schulden und Gewinne manipuliert zu haben. Grifols weist diese Vorwürfe als falsch zurück, doch die Aktie verlor seitdem über 35 Prozent an Wert.
Brookfield erklärte, dass es unter den aktuellen Umständen kein Angebot weiterverfolgen könne. Meinungsverschiedenheiten über die Unternehmensbewertung führten zur Entscheidung, trotz umfangreicher Due-Diligence-Prüfungen.
Grifols-Vorstand kritisierte das Angebot als Unterbewertung der langfristigen Perspektiven. Die Grifols-Familie, bedeutender Minderheitsaktionär, unterstützt keine weiteren Transaktionen und ist mit dem Status quo zufrieden.
Die Absage wirft Fragen zur finanziellen Stabilität von Grifols auf. Das Unternehmen hat Schulden von 11 Milliarden Euro, deren Refinanzierung durch Kontrollwechselklauseln erschwert wird.
Gleichzeitig laufen Ermittlungen gegen Gotham City Research und General Industrial Partners wegen irreführender Informationen. Auch Grifols sieht sich mit regulatorischen Verfahren konfrontiert.