BASF-Chef fordert Verstaatlichung der Stromnetze zur Senkung der Energiekosten
- BASF-Chef fordert Verstaatlichung der Stromnetze zur Senkung der Energiekosten.
- Brudermüller warnt vor Verlust der Wettbewerbsfähigkeit ohne staatliche Unterstützung.
BASF-Chef Martin Brudermüller fordert die Verstaatlichung der Stromnetze in Deutschland, um die hohen Energiekosten für die Industrie zu senken. Er vergleicht Stromnetze mit Straßen und argumentiert, dass sie allen unentgeltlich zur Verfügung gestellt werden sollten.
Brudermüller schlägt vor, dass der Staat die notwendigen Investitionen durch öffentlich-private Partnerschaften teilen könnte. Die steigenden Netzgebühren und die hohen Preise für Windparkflächen treiben die Stromkosten in Deutschland auf fast 20 Cent pro Kilowattstunde.
Diese Entwicklung erschwert es der Industrie, im internationalen Wettbewerb zu bestehen und gleichzeitig die klimapolitischen Ziele zu erreichen. BASF erzeugt am Standort Ludwigshafen einen Großteil seiner Energie selbst, ist aber zunehmend auf öffentliche Netze angewiesen.
Brudermüller hatte bereits gefordert, dass der Staat die Netze subventionieren solle, um die deutsche Industrie vor den hohen Kosten der Dekarbonisierung zu schützen. Ohne staatliche Unterstützung sieht er die Gefahr, dass der Industriestandort Deutschland an Wettbewerbsfähigkeit verliert.
Der Chemiekonzern BASF steht vor Herausforderungen am Stammsitz Ludwigshafen, wo erhebliche Verluste und ein Ertragsproblem verzeichnet wurden. Brudermüller deutet an, dass weitere Anlagen geschlossen und das Geschäft mit Basischemikalien verkleinert werden könnte.
Martin Brudermüller, der seit 2018 die Führung des weltgrößten Chemiekonzerns innehat, wird auf der Hauptversammlung am 25. April von Markus Kamieth als Nachfolger abgelöst. Anschließend soll Brudermüller Aufsichtsratschef von Mercedes-Benz werden.