Banco Sabadell erwägt Verkauf von TSB zur Abwehr von BBVAs Übernahmeversuch
- Banco Sabadell erwägt den Verkauf von TSB, um BBVAs Übernahmeversuch abzuwehren.
- Spaniens Regierung prüft die Übernahme, während die EU-Kommission warnt.
Banco Sabadell prüft den Verkauf seiner britischen Tochter TSB, um sich gegen das feindliche Übernahmeangebot von BBVA in Höhe von 11 Milliarden Euro zu wehren. Berater wurden beauftragt, potenzielle Käufer zu finden, und erste Due-Diligence-Prüfungen laufen bereits.
TSB, ehemals Teil der Lloyds Banking Group, wurde 2015 für 1,7 Milliarden Pfund übernommen. Angesichts der Übernahmeoffensive durch BBVA steht Sabadells internationale Expansionsstrategie auf dem Prüfstand. Erste unverbindliche Interessenbekundungen für TSB sind eingegangen.
TSB erzielte 2024 einen Vorsteuergewinn von 285 Millionen Pfund bei Einnahmen von 1,14 Milliarden Pfund. Der Buchwert liegt bei 2,1 Milliarden Pfund. Ein Verkaufserlös zwischen 1,7 und 2 Milliarden Pfund könnte Sabadells Unabhängigkeitskurs stärken.
Spaniens Regierung blockiert BBVAs Vorstoß zunehmend politisch. Ministerpräsident Pedro Sánchez hat das Kabinett beauftragt, die Übernahme zu prüfen. Die EU-Kommission warnt jedoch, dass Spanien die Transaktion nicht ohne Weiteres verhindern kann. Eine Entscheidung wird bis zum 27. Juni erwartet.
Eine Kombination aus BBVA und Sabadell würde den zweitgrößten Kreditgeber Spaniens schaffen. Im Falle einer erfolgreichen Übernahme durch BBVA könnte TSB ohnehin abgestoßen werden. Potenzielle Käufer sind Barclays, NatWest, Santander UK und HSBC.
Eine TSB-Transaktion müsste von Sabadells Aktionären genehmigt werden. Der Vorstand ist während des laufenden Übernahmeverfahrens zur Passivität verpflichtet.