Squeeze-out

Der Begriff "Squeeze-out" bezieht sich auf eine rechtliche Regelung, die es einem Hauptaktionär ermöglicht, alle verbleibenden Minderheitsaktionäre aus einem Unternehmen auszuschließen. Dies geschieht, indem der Hauptaktionär seine Beteiligung an dem Unternehmen auf eine bestimmte Schwelle erhöht und dann ein Squeeze-out-Verfahren einleitet, um die verbleibenden Minderheitsaktionäre aus dem Unternehmen zu drängen.

Der Hauptzweck eines Squeeze-outs besteht darin, eine vollständige Kontrolle über das Unternehmen zu erlangen und den Hauptaktionär in die Lage zu versetzen, seine Entscheidungen ohne die Beteiligung von Minderheitsaktionären zu treffen. Dies kann insbesondere dann von Vorteil sein, wenn der Hauptaktionär bestimmte strategische Entscheidungen treffen möchte, die von den Minderheitsaktionären möglicherweise nicht unterstützt werden.

Das Squeeze-out-Verfahren findet normalerweise statt, wenn ein Hauptaktionär mindestens 95% der Anteile an einem Unternehmen hält. Dieser Hauptaktionär hat dann das Recht, die übrigen Minderheitsaktionäre gegen eine angemessene Abfindung auszuschließen.

Der Squeeze-out-Prozess erfolgt in mehreren Schritten. Zunächst muss der Hauptaktionär eine außerordentliche Hauptversammlung einberufen und den Entschluss zur Durchführung eines Squeeze-outs bekannt geben. Anschließend müssen alle erforderlichen Dokumente und Informationen, einschließlich eines Squeeze-out-Vertrags, bereitgestellt werden. Die Minderheitsaktionäre haben dann das Recht, sich zu dem Squeeze-out-Vertrag zu äußern und gegebenenfalls einen Antrag auf gerichtliche Überprüfung zu stellen.

Um sicherzustellen, dass der Squeeze-out angemessen erfolgt, gibt es gesetzliche Schutzvorkehrungen für die Minderheitsaktionäre. Diese beinhalten in der Regel die Festlegung eines angemessenen Abfindungspreises sowie den Schutz vor Missbrauch oder Benachteiligung durch den Hauptaktionär.

Insgesamt bietet der Squeeze-out den Hauptaktionären die Möglichkeit, eine dominantere Rolle in einem Unternehmen zu übernehmen und strategische Entscheidungen ohne die Einmischung von Minderheitsaktionären zu treffen. Es ist jedoch wichtig, dass der Squeeze-out-Prozess fair und im Einklang mit den gesetzlichen Bestimmungen durchgeführt wird, um die Interessen aller beteiligten Parteien zu schützen.