Skip to content
Lexikon

Gelegenheitsgesellschaft

Gelegenheitsgesellschaft bezeichnet eine Rechtsform für den Zusammenschluss von Personen, die ein gemeinsames wirtschaftliches Ziel verfolgen. Eine solche Gesellschaft wird oft zur Durchführung von kurzlebigen oder einmaligen Projekten gebildet und zeichnet sich durch ihre Flexibilität und Aktualität aus.

Im deutschen Recht wird die Gelegenheitsgesellschaft auch als "Gesellschaft des bürgerlichen Rechts" (GbR) bezeichnet. Sie entsteht, wenn sich zwei oder mehr natürliche oder juristische Personen zusammenschließen, um ein gemeinsames Vorhaben zu verfolgen, ohne hierfür eine eigene Rechtspersönlichkeit zu gründen. Im Vergleich zu anderen Rechtsformen wie der GmbH oder der AG bietet die GbR den Vorteil einer einfachen und kostengünstigen Gründung, da keine notarielle Beurkundung oder Eintragung ins Handelsregister erforderlich ist.

Die Gelegenheitsgesellschaft ist aufgrund ihrer rechtlichen Struktur und ihrer Flexibilität besonders attraktiv für Projektgesellschaften oder Unternehmenskooperationen, bei denen das gemeinsame Vorhaben zeitlich begrenzt ist oder auf eine bestimmte Gelegenheit ausgerichtet ist. Beispiele hierfür können Bauvorhaben, Filmproduktionen, Gemeinschaftsprojekte im Kulturbereich oder sogar die Zusammenarbeit von freiberuflichen Beratern für ein bestimmtes Projekt sein.

Da die GbR keine eigene Rechtsperson darstellt, haften die Gesellschafter persönlich und unbeschränkt für die Verbindlichkeiten der Gesellschaft. Aus diesem Grund ist es wichtig, dass die Partner einer Gelegenheitsgesellschaft die rechtlichen Rahmenbedingungen und Risiken genau verstehen und entsprechende Maßnahmen zur Haftungsbeschränkung ergreifen.

In der Praxis wird eine Gelegenheitsgesellschaft oft durch einen Gesellschaftsvertrag formalisiert. Dieser enthält Regelungen zur Organisation, den Rechten und Pflichten der Gesellschafter sowie zur Verteilung von Gewinnen und Verlusten. Es empfiehlt sich, einen Rechtsanwalt oder Notar hinzuzuziehen, um einen individuellen Gesellschaftsvertrag zu erstellen, der auf die spezifischen Bedürfnisse und Ziele der beteiligten Parteien zugeschnitten ist.

Insgesamt bietet die Gelegenheitsgesellschaft als Rechtsform eine effektive Möglichkeit, kurzlebige oder einmalige Projekte zu realisieren und ermöglicht es den Beteiligten, ihre Ressourcen, Fähigkeiten und Kenntnisse effizient zu bündeln. Unternehmen oder Projektgruppen, die eine schnelle Umsetzung und eine flexible Zusammenarbeit anstreben, finden in der Gelegenheitsgesellschaft eine passende Rechtsform.

AlleAktien Newsletter

Jetzt abonnieren und nichts mehr verpassen.
Jede Woche Aktienanalysen, die besonders tiefgründig recherchiert sind. Komplett unabhängig, ehrlich, transparent.

G