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Lexikon

Chronic Care Modell

Das Chronic Care Modell ist ein Konzept in der Gesundheitsversorgung, das darauf abzielt, die Effizienz und Qualität der Behandlung von chronisch kranken Patienten zu verbessern. Es wurde in den 1990er Jahren von einer Gruppe von Forschern am MacColl Institute for Healthcare Innovation entwickelt und hat sich seitdem weltweit als effektives Modell etabliert.

Das Chronic Care Modell basiert auf der Erkenntnis, dass chronische Erkrankungen wie Diabetes, Herzkrankheiten oder Asthma eine langfristige Betreuung erfordern, um Komplikationen zu vermeiden und die Lebensqualität der Patienten zu verbessern. Das Modell besteht aus sechs Kernkomponenten, die zur optimalen Versorgung beitragen.

Die erste Komponente ist die Patienten-Selbstverwaltung, bei der Patienten aktiv in ihre Behandlung einbezogen und geschult werden, um ihre Krankheit besser zu bewältigen. Durch Schulungen erlernen sie beispielsweise den Umgang mit Medikamenten oder die Bedeutung einer gesunden Ernährung.

Die zweite Komponente sind Entscheidungsunterstützungssysteme, die Ärzten und medizinischem Personal helfen, evidenzbasierte Empfehlungen und Behandlungspläne zu entwickeln. Dazu gehören zum Beispiel Leitlinien oder klinische Pfade, die den Ärzten bei der Entscheidungsfindung unterstützen.

Die dritte Komponente ist das Clinical Information Systems, bei dem elektronische Patientenakten und Informationstechnologie eingesetzt werden, um den Austausch von Informationen zwischen den verschiedenen Gesundheitsdienstleistern zu verbessern. Dadurch wird sichergestellt, dass alle beteiligten Ärzte über die relevanten Informationen zu einem Patienten verfügen.

Die vierte Komponente betrifft das Selbstmanagement-Supportsystem, das die Bereitstellung von unterstützenden Ressourcen und Diensten für die Patienten beinhaltet. Dies kann beispielsweise die Einrichtung von Selbsthilfegruppen oder die Vergabe von Kontaktdaten für Notfälle umfassen.

Die fünfte Komponente bezieht sich auf die Gestaltung des Gesundheitssystems, um eine angemessene, patientenzentrierte Versorgung zu gewährleisten. Dazu gehört zum Beispiel die Schaffung von Anreizen für Ärzte zur Erbringung qualitativ hochwertiger Leistungen.

Die sechste Komponente ist die Zusammenarbeit mit der Community, um die Integration der Gesundheitsversorgung in die Gemeinschaft zu fördern. Dies kann durch die Zusammenarbeit mit gemeinnützigen Organisationen oder lokalen Regierungen erreicht werden, um die Verfügbarkeit von Diensten und die Gesundheitskompetenz der Gemeinschaft zu verbessern.

Das Chronic Care Modell wird weltweit in verschiedenen Gesundheitssystemen erfolgreich eingesetzt und hat gezeigt, dass es zu einer besseren Versorgung von chronisch kranken Patienten führt. Durch die Implementierung der sechs Kernkomponenten kann das Modell zu einer Reduzierung der Krankenhauseinweisungen, einer besseren Kontrolle der Symptome und einer verbesserten Lebensqualität der Patienten beitragen.

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