US-Gerichtsurteil: Google droht Zerschlagung wegen Monopolmissbrauchs im Werbegeschäft
- US-Gericht verurteilt Google wegen Monopolmissbrauchs im Ad-Tech-Bereich.
- Diskussion über Zerschlagung und Einschränkungen bei Produktbündelungen.
Ein US-Bundesgericht hat Google illegale Monopolpraktiken im Ad-Tech-Bereich attestiert. Dies könnte tiefgreifende Auswirkungen auf die Struktur von Googles Werbegeschäft haben, das 2022 rund 31 Milliarden US-Dollar Umsatz generierte.
Richterin Leonie Brinkema stellte fest, dass Google im Markt für Werbe-Server und Anzeigenbörsen gegen das Kartellrecht verstoßen hat. Google habe den Zugang zu Diensten von der Nutzung anderer Produkte abhängig gemacht und so den Wettbewerb unterdrückt.
Nach Bekanntwerden des Urteils fiel die Alphabet-Aktie um 1,5 %. Google kündigte Berufung an. Vizepräsidentin Lee-Anne Mulholland betonte die Vorteile für Verlage und die Existenz von Alternativen.
Brinkemas Urteil ist das zweite gegen Google in wenigen Monaten. Bereits im August wurde Googles Suchmaschine als wettbewerbswidrig eingestuft. Eine Abspaltung zentraler Geschäftsbereiche wird diskutiert.
Die Ad-Tech-Klage wurde von einem parteiübergreifenden Bündnis aus Bundesstaaten unterstützt. Medienhäuser beklagten, keine Alternative zu Googles AdX-Plattform zu haben.
Interne E-Mails belegen laut Justizministerium Googles überzogene Margen. Ein Manager kritisierte den hohen Anteil von 20 % am Anzeigenumsatz. Wettbewerber hatten keine echte Chance.
Google wird zudem vorgeworfen, die Aufklärung durch das Löschen von Chatverläufen und Verschleierung von Dokumenten behindert zu haben. Richterin Brinkema rügte das Verhalten, sprach jedoch keine Sanktionen aus.
In den kommenden Monaten wird über die Konsequenzen entschieden. Eine Zerschlagung des Ad-Tech-Geschäfts und Einschränkungen bei der Produktbündelung sind im Gespräch. Google steht im Zentrum der härtesten kartellrechtlichen Auseinandersetzung gegen ein US-Tech-Unternehmen seit Jahrzehnten.
